„Operation Z“

Massiver Schlag gegen Schlepperbanden in NÖ & Wien

Österreich
27.11.2021 07:21

Seit Anfang des Jahres klickten für 337 Mitglieder der Schleppermafia die Handschellen - zuletzt in Niederösterreich. Im Kampf gegen die organisierte Schlepperkriminalität ist der heimischen Polizei jetzt ein beachtlicher Schlag gelungen! Binnen weniger Tage konnte 15 Schleppern das Handwerk gelegt werden, die mindestens 700 Personen nach Österreich geschleust haben sollen.

Und auch die wirtschaftliche Dimension der kriminellen Taxi-Fahrten ist beachtlich: Bei Kosten von 4000 bis 5000 Euro pro Nase setzte die Schleppermafia allein in diesen Fällen nachgewiesenermaßen mehr als 2,5 Millionen Euro um. Den spektakulären Zugriffen gingen akribische Vorbereitungen und Schwerpunktaktionen des Landeskriminalamtes Niederösterreich voraus - genannt „Operation Z“.

Seit Oktober liefen die Ermittlungen, nachdem nördlich von Wien immer mehr illegale Einwanderer aufgegriffen wurden. Bald stellte sich heraus, dass die in Ungarn zugelassenen Schlepperfahrzeuge vor allem syrische, libanesische und ägyptische Migranten von der serbischen Grenze bis nahe an die Donaumetropole chauffierten. Die Route führte über die Slowakei oder Tschechien ins nördliche Niederösterreich.

In Schlepperfahrzeugen wie diesem wurden pro Fahrt zwölf bzw. 15 Personen geschleppt, die Fensterscheiben im hinteren Bereich aller angehaltenen Fahrzeuge waren mittels Sprays blickdicht besprüht und die hinteren Sitzbänke ausgebaut. (Bild: APA/LKA NÖ/EB 10)
In Schlepperfahrzeugen wie diesem wurden pro Fahrt zwölf bzw. 15 Personen geschleppt, die Fensterscheiben im hinteren Bereich aller angehaltenen Fahrzeuge waren mittels Sprays blickdicht besprüht und die hinteren Sitzbänke ausgebaut.

Dabei war für die meisten Migranten Österreich nicht einmal das Ziel - sie wollten großteils nach Deutschland gelangen. Für die Geschleppten ist die Reise bekanntlich alles andere als ein Luxus-Trip: „Aufgrund der hohen Aktivitäten am Balkan kommt es immer wieder zu sehr gefährlichen Aktionen. Teilweise müssen sie stundenlang zusammengepfercht in Transportern mit wenig Luft ausharren“, so Gerald Tatzgern, Leiter des Büros für Schlepperbekämpfung im Bundeskriminalamt. Zu welchen Tragödien dies führen kann, zeigte zuletzt Mitte Oktober ein Fall im Burgenland, wo zwei Flüchtlinge eine Schlepperfahrt nicht überlebt hatten.

Bei ihren waghalsigen Schleusungen verfolgte die Schleppermafia zuletzt folgenden Modus: In den Fahrzeugen - meist Mini-Vans - werden pro Fahrt zwischen zwölf und 15 Personen geschleppt. Die hinteren Fensterscheiben werden mit Sprays blickdicht gemacht, die hinteren Sitzbänke ausgebaut. Aufgrund des hohen Gewichts werden die Stoßdämpfer mit zusätzlichen Traversen verstärkt. Die Polizei bittet bei entsprechenden Sichtungen (Kfz mit dunklen Scheiben und ungarischen Kennzeichen) unter 059/ 133 30 3333 um Hinweise.

Seit Beginn des Jahres wurden österreichweit schon 337 Schlepper festgenommen - bedeutend mehr als noch im Vorjahr.

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