Der Virologe Norbert Nowotny erwartet, dass die neue Corona-Variante Omikron ( B.1.1.529) „in ein, zwei Wochen, etwa in der Range“ auch in Österreich ankommen wird. Grund dafür sei, dass der veränderte Erreger sich schon einige Zeit in Südafrika ausgebreitet hat und möglicherweise durch Touristen nach Europa gebracht wurde.
Ein Fall in Belgien sei ja bereits nachgewiesen, so der Experte am späten Freitagabend in der „ZiB Nacht“. Nowotny begründete seine Besorgnis damit, dass mehr als 30 Varianten im Spike-Protein akkumuliert seien. Eine erhöhte Ansteckung sei wahrscheinlich. „Wir sehen das schon in Südafrika, dass es Gegenden mit erhöhtem Infektionsgeschehen gibt.“ In Sachen größerer Gefährlichkeit lasse sich noch nichts sagen, dies werden die nächsten Tage und Wochen zeigen.
mRNA-Vakzine lassen sich schnell anpassen
Was die Wirksamkeit der derzeitigen Impfstoffe betrifft, wäre es laut dem Virologen möglich, dass deren Wirksamkeit gegen Omikron etwas reduziert ist. Der Vorteil der mRNA-Seren sei jedoch, dass man diese relativ leicht und schnell anpassen könne, so Nowotny.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Variante als B.1.1.529 am Freitag als „besorgniserregend“ eingestuft. Zudem gab sie ihr den offiziellen Namen Omikron. Das teilte die UN-Behörde nach Beratungen mit Experten mit. Diese Klassifizierung ist laut WHO-Definition ein Signal, dass eine Variante ansteckender ist oder zu schwereren Krankheitsverläufen führt.
Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) hat sich am Samstag erstmals zur neuen Corona-Variante geäußert. „Die Berichte aus einer Reihe europäischer Staaten lassen keinen Zweifel daran, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die Omikron-Variante auch in Österreich nachgewiesen werden wird“. Während man hierzulande noch mit den Auswirkungen der Delta-Variante, kämpfe, lauere die nächste Gefahr schon um die Ecke, wird er in einem Statement zitiert.
Schallenberg ruft zum Impfen auf
„Wir alle haben es aber in der Hand zusammen dagegen anzukämpfen, in dem wir uns so schnell wie möglich impfen lassen. Egal ob die erste, die zweite oder die notwendige dritte Auffrischungsimpfung: Bitte lassen Sie sich noch heute impfen oder vereinbaren Sie einen Termin. Die Impfungen sind sicher und schützen!“, so Schallenbergs Appell.
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