Jeden Sonntag vergeben wir den Kasperl der Woche, Preisträger sind Persönlichkeiten, die durch besondere Blödsinnigkeiten aufgefallen sind. In dieser Woche war es nicht besonders schwer: Die „Licht ins Dunkel“-Schunkel-Gala im ORF - während alle anderen im Lockdown sitzen müssen - bietet sich als ideale Bühne dafür an: Alle Politiker, die dort tanzten, lachten und feierten sind unsere Kasperln.
Denn klatschen, feiern, lachen, ein Gläschen Wein trinken - das dürfen nur die hochrangigen Politiker dieser Republik, während wir zu Hause alleine im Lockdown den Mächtigen dabei zusehen sollen. Die „Licht ins Dunkel“-Gala mag für einen guten Zweck gewesen sein - Bundespräsident, Bundeskanzler, Vizekanzler, Minister und allerlei Repräsentanten hätten dies auch leicht per Videozuschaltung tun können, so wie wir es seit vielen Monaten in den Büros auch schaffen.
Bloß: Die werten Damen und Herren haben offenbar ihre eigenen Regeln. Im Lockdown daheim versauern, das sollen die anderen. Was sich auf offener Bühne abgespielt hat, ist ein Trauerspiel und für die Außenwirkung im Kampf gegen die Pandemie ein Schuss ins Knie.
Da stehen Bundespräsident & Co. und schunkeln zu „Live is Life“, während jeder, der sich am Würstelstand ein Bier genehmigt, von der Polizei abgestraft wird. Ein Dilemma. Denn man kann gar nicht so viel trinken, wie man müsste, um dieses Politversagen live im Fernsehen zu ertragen. Prost dennoch!
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