Wegen Omikron-Variante
Großbritannien: Quarantäne für alle Einreisenden
Großbritannien versucht der Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante Omikron mit drakonischen Maßnahmen beizukommen. Wie der britische Premierminister Boris Johnson am Samstagnachmittag in London mitteilte, wird für alle Einreisenden eine verpflichtende Quarantäne verhängt. Auch Spanien verschärft seine Einreiseregeln: Ab Dezember dürfen nur noch geimpfte Menschen aus Großbritannien einreisen.
Der britische Premier äußerte sich, nachdem bei zwei Reiserückkehrern aus dem südlichen Afrika die Omikron-Variante nachgewiesen worden war. Als Konsequenz müssen Einreisende ins Vereinigte Königreich nun am zweiten Tag nach ihrer Ankunft einen PCR-Test machen und bis zum Erhalt eines negativen Ergebnisses in Quarantäne gehen, so Johnson.
Impfung alleine reicht nicht mehr
Die neuen britischen Einreisebestimmungen gelten unabhängig vom Impfstatus und sollen nach drei Wochen überprüft werden. Bisher mussten vollständig Geimpfte aus den meisten Ländern nur noch einen Schnelltest nach der Einreise machen, aber nicht mehr in Quarantäne gehen. Lediglich einige wenige Länder, mittlerweile auch viele afrikanische, stehen auf der sogenannten Roten Liste. Rückkehrer aus diesen Ländern müssten in eine zehntägige Hotel-Quarantäne auf eigene Kosten gehen.
Nach mehreren anderen Ländern waren auch in Großbritannien am Samstag zwei Fälle der Omikron-Variante festgestellt worden. Die betroffenen Personen und ihre Haushalte befänden sich in Quarantäne, außerdem werde man in den Gegenden verstärkt testen, kündigte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid an.
Briten halten an sonst geltenden Regeln fest
Trotz der sich zuspitzenden Lage führt die britische Regierung noch nicht ihren für den Notfall vorgesehenen „Plan B“ ein. Dieser sieht Impfnachweise bei Großveranstaltungen sowie die Empfehlung, von zu Hause zu arbeiten, vor. Lediglich die Maskenpflicht in Innenräumen - etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften - soll wieder verschärft werden. Abgesehen davon bleibt es in Großbritannien zunächst trotz scharfer Einreiseregeln weiterhin dabei, dass im Inland kaum noch Corona-Maßnahmen gelten.
Spanien verschärft Einreisebestimmungen für Briten
Auch Spanien verschärft seine Einreiseregeln: „Das Auftauchen von neuen Varianten macht zusätzliche Einschränkungen erforderlich“, hieß es in einer im spanischen Amtsblatt veröffentlichten Erklärung. Die Maßnahme trete am Mittwoch in Kraft. Wie eine Sprecherin des spanischen Tourismusministeriums mitteilte, sind Briten mit Wohnsitz in Spanien von der Änderung nicht betroffen.
Etwa 300.000 Briten sind in Spanien ansässig, das damit die größte britische Diaspora in ganz Europa hat. Spanien hatte bereits am Freitag ähnlich wie andere europäische Länder den Flugverkehr aus dem südlichen Afrika eingeschränkt.
Mutation mit vielen Fragezeichen
Die Omikron-Variante des Coronavirus soll sich stärker als bisherige Mutationen vom Wildtyp unterscheiden, weswegen ein massiv eingeschränkter Impfschutz befürchtet wird. Zudem gibt es Berichte, dass diese Mutation deutlich ansteckender ist. Außerdem sollen Infizierte eine deutlich höhere Viruslast haben.
Weitere Fälle in Europa
Am Abend bestätigte auch Deutschland zwei Fälle in München. Der erste europäische Fall war am Freitag aus Belgien gemeldet worden, Verdachtsfälle gibt es auch schon in Tschechien.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.