Bei PCR-Test in Tirol

Erster Omikron-Verdacht in Österreich gemeldet

Tirol
27.11.2021 20:45

Es schien nur noch eine Frage der Zeit, wann die neue, wohl deutlich ansteckendere Omikron-Mutation des Coronavirus auch in Österreich nachgewiesen wird. Nun dürfte dies schneller eingetreten sein, als Experten ursprünglich erwartet haben: Das Land Tirol hat nun erstmals einen entsprechenden Verdachtsfall im Bezirk Schwaz gemeldet.

Konkret betroffen von der Infektion ist eine Person, die bei einer PCR-Testung nach einer Südafrika-Reise ein positives Testergebnis lieferte. Nach einer ersten Prüfung der Testprobe durch die Virologie Innsbruck bestehe nun der konkrete Verdacht, dass es sich dabei tatsächlich um die neue Variante handeln könnte. Die betroffene Person habe sich laut eigenen Angaben seit der Reiserückkehr vor drei Tagen beinahe ausschließlich zu Hause aufgehalten und weist derzeit keine Symptome auf, wie das Land mitteilte.

Aufgrund der Erstauswertung des PCR-Tests besteht der konkrete Verdacht, dass sich die neue Corona-Variante auch nach Österreich ausgebreitet hat. (Bild: APA/Roland Schlager)
Aufgrund der Erstauswertung des PCR-Tests besteht der konkrete Verdacht, dass sich die neue Corona-Variante auch nach Österreich ausgebreitet hat.

Die Person hat zwar bereits zwei Impfdosen mit einem mRNA-Impfstoff (entweder Biontech/Pfizer oder Moderna; Anm.) erhalten, der zweite Stich liegt aber bereits rund neun Monate zurück. Die Kontaktpersonen seien jedenfalls abgesondert worden, erklärte das Land in einer Aussendung.

Probe wird nun von der AGES überprüft
„Die Testprobe wird nun an die AGES nach Wien für eine entsprechende Sequenzierung übermittelt, bei welcher die Viruszusammensetzung genau beleuchtet wird. Mit einem Ergebnis der AGES wird in den kommenden Tagen gerechnet“, erklärte Elmar Rizzoli, Leiter des Einsatzstabes Corona in einer Aussendung die weitere Vorgangsweise.

Immer mehr Fälle in Europa
Im Laufe des Samstags sind immer mehr Nachweise, bzw. Verdachtsfälle auf die neue Virus-Mutation in Europa gemeldet worden. Zuletzt etwa zwei Fälle in München sowie ein Fall in Mailand. Sie werden allesamt auf Reisen ins südliche Afrika zurückgeführt, wo die neue Omikron-Variante erstmals nachgewiesen worden ist. Belgien war am Freitag das erste europäische Land, das einen Omikron-Fall bestätigte.

Mit besonders großer Sorge wird indes in die Niederlande geblickt, wo am Freitag 61 von 600 Passagieren auf zwei Flügen aus Südafrika positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. Schnelltests erhärteten den Verdacht, dass auch sie die neue Variante in sich tragen. Die niederländischen Behörden sind sich diesbezüglich schon zu 95 Prozent sicher, hieß es. Die ersten Länder reagierten bereits kurz nach den ersten Informationen zur Mutation mit Reisebeschränkungen - darunter auch Österreich. 

Eigene Hotline für Reiserückkehrer
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) rief am Freitag alle Reisenden aus den betroffenen Gebieten Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia oder Eswatini dazu auf, sich bei einer eigens eingerichteten AGES-Hotline zu melden. Unter 01/2675032 erhält man Informationen über einen notwendigen PCR-Test sowie über die weitere Vorgangsweise. Das Service fand bereits regen Zuspruch - innerhalb eines Tages hatten sich rund 300 Reiserückkehrer an die Stelle gewandt.

Tragweite der Mutationen noch unklar
Die WHO hatte die Variante Omikron am Freitagabend als „besorgniserregend“ eingestuft. Seit dem Ausbruch des Wildtyps SARS-CoV-2 wies noch keine Variante derart viele Mutationen auf. 
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die neue Mutation hat, steht allerdings noch nicht fest. Bis es darüber Klarheit gebe, kann es laut WHO noch Wochen dauern.

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