Es war wirklich nur eine Frage der Zeit, bis die neue Virus-Mutation B.1.1.529 - besser bekannt als Omikron - auch in Österreich nachgewiesen wird. Am Samstagabend wurde schließlich der erste Verdachtsfall gemeldet. Ausgerechnet im Tiroler Bezirk Schwaz, wo bereits im Frühjahr die südafrikanische Coronavirus-Mutation besonders kursierte und infolgedessen die Bevölkerung mit einem EU-Kontingent von 100.000 Dosen durchgeimpft worden war.
23. Dezember 2020: Eine Person aus dem Bezirk Schwaz wurde im Vorfeld einer Operation routinemäßig auf das Coronavirus getestet. Das Ergebnis war positiv. Dass es sich dabei um einen Mutationsfall handelt, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Erst im Nachhinein - bereits im Jänner, nach Aufkommen der britischen Mutation - wurde diese Probe sequenziert. Dabei konnte schließlich die südafrikanische Mutationsvariante nachgewiesen werden ...
Schwaz wurde zur Forschungsregion
Was in den darauffolgenden Tagen und Wochen folgte, war nicht nur eine heftig brodelnde Gerüchteküche (Stichwort: Golfer), sondern auch eine ganze Reihe von Maßnahmen für den Bezirk Schwaz. Unter anderem PCR-Testoffensiven und Ausreisetestkontrollen. Und, was Anfang März dann für besonderes Aufsehen sorgte: Der Bezirk Schwaz wurde zur Impf-Forschungsregion erkoren!
Nach Abstimmung mit dem Unternehmen Pfizer und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wurden dafür 100.000 Impfstoff-Dosen von Biontech/Pfizer bereitgestellt. „Es ist unsere Chance, die Variante im Bezirk Schwaz auszulöschen“, betonte der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Rahmen einer Pressekonferenz.
46.000 ließen sich impfen
Am Ende hatten sich bei der großen Impfaktion im Bezirk rund 46.000 der insgesamt 64.000 infrage kommenden Personen impfen lassen. Es folgte ein Sommer mit stabilen Zahlen. Aktuell - mit Stand Sonntagvormittag - galten im Bezirk Schwaz 1564 Personen als mit dem Coronavirus infiziert.
Nun Omikron im Bezirk Schwaz angekommen?
Am Samstagabend dann die Hiobsbotschaft: Das Land Tirol vermeldete den ersten Omikron-Verdachtsfall Österreichs. Nachdem bereits in anderen europäischen Ländern die neue Virus-Mutation B.1.1.529 aufgetaucht war, lag ein mit einer Südafrikareise assoziiertes positives PCR-Testergebnis im Bezirk Schwaz vor. Nach der Erstprüfung durch die Virologie Innsbruck bestehe ein konkreter Verdacht, dass es sich um die neue Virus-Mutation handeln könnte.
Von der Infektion betroffen sei eine Person, die nach einer Südafrika-Reise positiv auf Covid-19 getestet wurde. Wie das Land mitteilte, habe sich die betroffene Person laut eigenen Angaben seit der Reiserückkehr vor drei Tagen beinahe ausschließlich zu Hause aufgehalten und weise derzeit keine Symptome auf. Die Probe wird nun von der AGES überprüft. Mit einem endgültigen Ergebnis werde in den kommenden Tagen gerechnet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.