Proteste ohne Ende
Mehrere Anzeigen nach Corona-Demos in Italien
Nach Demonstrationen gegen die verschärften Corona-Regeln in Italien sind am Samstagnachmittag einige Dutzend Personen angezeigt worden. Neun Demonstranten wurden allein in Mailand angezeigt. Demonstrationen gab es unter anderem auch in Turin, Bologna, Padua, Trient und in Ancona. Italienische Protestorganisationen indes haben für gemeinsame Protestaktionen Kontakte zu Demonstranten in Österreich und Slowenien aufgenommen.
In Mailand waren Demo-Teilnehmer in der Mitte des Domplatzes gesessen, obwohl dort nicht nur ein Demonstrationsverbot herrscht, sondern auch Mundschutzpflicht - es hagelte Organmandate. Von 100 Personen wurden zudem die Personalien aufgenommen. Seit August finden in Mailand wöchentlich Demonstrationen gegen die Corona-Regeln statt.
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2000 Menschen beteiligten sich am Samstagnachmittag auch in Padua an einer Demonstration. Nach Angaben der Polizei gab es sieben Identitätsfeststellungen, die Betroffenen wurden wegen des Nichttragens von Masken bestraft. Wegen Verweigerung einer Personenkontrolle wurde eine Person angezeigt.
Viele der Teilnehmer an einer Demo in Trient kamen aus Bozen, Meran, dem Pustertal, wo die Bewegung der Impfgegner stark vertreten ist. Der Protestzug zog durch die Straßen des Stadtzentrums, hielt vor dem Justizpalast und legte den Verkehr lahm.
Fakten
Italien hat am Mittwoch die Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte verschärft. Ab dem 15. Dezember dürfen sie keine Restaurants, Kinos, Theater, Diskotheken und Sportveranstaltungen mehr besuchen. Zudem gilt bereits ab dem 6. Dezember im öffentlichen Nah- und Fernverkehr die 3G-Regel. Diese Maßnahmen sollen zunächst bis zum 15. Jänner in Kraft bleiben. Zudem weitete das Kabinett die Impfpflicht für Beschäftigte im Staatsdienst auf das gesamte Schulpersonal, die Polizei und das Militär aus. Zudem müssen die Beschäftigten im Gesundheitswesen, für die bereits eine Impfpflicht gilt, sich boostern lassen.
Wir werden an der österreichischen Grenze demonstrieren, wir werden es tun, denn es ist an der Zeit, dass wir uns Gehör verschaffen. Sie greifen uns an und wir müssen uns verteidigen.
Stefano Puzzer
Demos an Grenze zu Österreich angekündigt
Vertreter der Hafenmitarbeit von Triest, die seit Oktober gegen die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz protestieren, kündigten unterdessen eine Demonstration an der Grenze zu Österreich an. Damit wolle man das internationale Interesse für die Lage in Italien wecken, hieß es. Wann die Demonstration stattfinden wird, wurde nicht bekannt gegeben.
Kontakte zu Demonstranten in Österreich und Slowenien aufgenommen
„Wir werden an der österreichischen Grenze demonstrieren, wir werden es tun, denn es ist an der Zeit, dass wir uns Gehör verschaffen. Sie greifen uns an und wir müssen uns verteidigen“, kündigte Stefano Puzzer an, Sprecher einiger protestierender Hafenarbeiter von Triest. Er habe Kontakte zu Demonstranten in Österreich und Slowenien für gemeinsame Protestaktionen aufgenommen.
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