Multimediakünstler André Heller, der vor knapp 20 Jahren das damals bestehende Konzept der Swarovski Kristallwelten mit vier weiteren „Wunderkammern“ um 4000 Quadratmeter erweiterte, bezeichnete den Besuchermagneten in Wattens als „sinnliche Annäherung zwischen Kunst und Kitsch“. Auf Design und Kunst bezogen lässt sich sagen, dass die Grenze des guten Geschmacks die Welt in Kunst und Kitsch unterteilt, aber beileibe nicht als trennende, gut bewachte Mauer, sondern quasi als eine grüne Grenze, die sich in beide Richtungen überqueren lässt. Denn Kitsch ist ein Ding der Definition und des persönlichen Geschmacks.
Die 17. Attraktion
Schon Kurt Tucholsky schrieb: „Kitsch ist das Echo der Kunst“ und Tucholsky kannte noch keine Museumsshops und keine Kristallwelten. Zu den bestehenden 16 „Wunderkammern“ kam vor Kurzem eine weitere namens „The Art of Performance“ dazu. Swarovski lädt in dieser nach Hollywood ein und präsentiert die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Kristallkonzern und den größten Entertainment-Künstlern der Musik- und Filmgeschichte. Im Inneren der neuen „Wunderkammer“ wird das Scheinwerferlicht auf Design-Objekte geworfen, welche in den vergangenen Jahrzehnten mithalfen, den Nimbus der amerikanischen Traumfabrik zu dem zu machen, den sie heute repräsentiert.
Kultige Designobjekte
Sie zeigt unter anderem Original-Outfits von Katy Perry oder Cher ebenso wie Nachbildungen von Marlene Dietrichs „Blonde Venus“ – Outfit von 1932 oder Marilyn Monroes hauchdünnes „Birthday Dress“, welches die blonde Filmikone 1962 bei ihrem verführerisch hingehauchten Geburtstagsständchen für Präsident John F. Kennedy trug. Aber auch Elton Johns „Rocket Man“-Jacke, den legendären Pailletten-Handschuh des 2009 verstorbenen Popstars Michael Jackson und Dorothys rubinrote Zauberschuhe aus dem 1939 produzierten wunderbaren Filmklassiker „Der Zauberer von Oz“ kann man dort bewundern.
Die Qual der Wahl
Laut der zuständigen Geschäftsführerin, Michele Molon, inspiriert Swarovski seit jeher ganze Generationen durch die Zusammenarbeit mit weltbekannten Designern und Künstlern. Diesem nicht unwesentlichem Teil der Firmengeschichte wird in der Ausstellung, die von Fashiondesigner Michael Schmidt kuratiert und vom mehrfach ausgezeichneten Set-Designer Derek McLane konzipiert wurde, akribisch nachgegangen. Bei der Auswahl der Ausstellungsstücke hatte Schmidt die Qual der Wahl: „Als Künstler bietet einem Swarovski Kristall unendlich viele Möglichkeiten, sich auszudrücken. All die eindrucksvollen Momente im Verlauf der Kulturgeschichte, die Swarovski mitgeprägt hat – wirklich unglaublich“, lauten hierzu seine Worte.
Panoptikum der Popkultur
Stefan Isser, Geschäftsführer der Swarovski Kristallwelten, ergänzend dazu: „Die Swarovski Kristallwelten bilden das kulturelle Epizentrum, das Besuchern aus aller Welt die grenzenlose Vielfalt von Kristall durch die Augen von Künstlern erlebbar macht. ,The Art of Performance’ ist empfehlenswert für jeden, der sich für Popkultur interessiert, und lädt ein, vergangene Momente kollektiver Freude noch einmal zu erleben.“
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