Greenpeace wettert

Causa Lobau: „Tiere werden auf Trockenem sitzen!“

Klima & Umwelt
28.11.2021 19:00

Kühne Behauptung von Greenpeace! Die Regenbogenkämpfer sind felsenfest davon überzeugt, dass die Wiener Lobau-Autobahn (obwohl untertunnelt) rare Tiere vertreiben werde ...

„Diese unselige Straße wird den Lebensraum von zahlreichen Tieren zerschneiden. Denn im Nationalpark Donau-Auen leben unterschiedliche und teils bereits gefährdete Spezies“, wettert Greenpeace-Experte Lukas Meus. Was ihn besonders betroffen macht: Die geplante Lobau-Autobahn bedroht die einzige natürlich vorkommende Schildkrötenart Mitteleuropas - nämlich jene, denen die einst weitverbreiteten Sümpfe den Namen gegeben haben - die Sumpfschildkröte, von denen sich etwa 2000 Exemplare in der Au tummeln.

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Der geplante Tunnel soll direkt durch das Herz des Naturparadieses gestoßen werden.

Greenpeace-Experte Lukas Meus

Die Sorge des Regenbogenkämpfers: „Der geplante Tunnel soll direkt durch das Herz des Naturparadieses gestoßen werden. Zwar wird nicht großflächig gerodet, doch der geplante 8,2 Kilometer lange Tunnel wird den Grundwasserspiegel senken und unterirdische Ströme unwiederbringlich durcheinanderwirbeln. Damit wird der feuchte Amphibienlebensraum vernichtet.“

(Bild: Greenpeace)

Greenpeace: Gefahr für seltene Au-Bewohner
Auf dem Trockenen würden durch die Röhre - so Meus - allerdings auch rare Au-Gesellen wie Donaukammmolch, Laubfrosch und der Biber sitzen. Letzterer ist aber wohl kaum der aussterbenden heimischen Fauna zuzuordnen. Denn das Säugetier nagt sich unverdrossen durch die Baumwelt der Bundeshauptstadt und vermehrt sich munter (wir haben darüber berichtet).

Und selbst eingefleischte Tierschützer müssen gestehen, dass man sich einem Castoridae – so sein zoologisch-wissenschaftlicher Name - besser nicht nähern sollte. Denn sein Revier verteidigt er aggressiv mit Zähnen und Krallen.

Im Kampf gegen die Autobahn muss absurderweise auch ein weit friedlicherer Kerl herhalten – der nur 13 Millimeter große Einhorn-Trüffelkäfer. Den bekommt zwar niemand zu sehen, weil er nur zur Paarung an die Oberfläche kommt, dennoch stuft ihn Greenpeace als vom Aussterben bedroht ein. Das Winzigst-Insekt dürfte allerdings von dem, was sich in den Tiefen der Lobau dereinst abspielen könnte, relativ unbeeindruckt bleiben.

Bleiben noch die Fische. Für die macht sich der legendäre Wiener Gewässerökologie Helmut Belanyecz stark: Die seien aber ungleich mehr von Fischotter und Co. bedroht.

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