Neue Corona-Mutation
Wirft uns Omikron wieder an den Anfang zurück?
Eine neue Corona-Variante sorgt aktuell wieder für Schlagzeilen. Mit mehr als 30 Mutationen am Spike-Protein stellt Omikron die Welt auf den Kopf - und die Länder sehen sich einmal mehr dazu gezwungen, darauf zu reagieren. Doch wie gefährlich ist die Variante nun - und beginnt der Kampf gegen die Pandemie nun wieder von vorne?
Einreiseverbote in Großbritannien, Spanien und Israel, Marokko verhängt ein generelles Landeverbot für internationale Flüge und nach und nach melden immer mehr Länder Nachweise der neuen Virus-Variante. Es mutet wie ein Déjà-vu an, finden sich mit der Ausbreitung von Omikron doch zahlreiche Parallelen zum Beginn der weltweiten Gesundheitskrise.
Vorsichtsmaßnahmen „höchst angebracht“
Die besorgten Meldungen der Wissenschaftler sorgten in den vergangenen Tagen auf jeden Fall für gehörig Unruhe. Dabei ist der Wissensstand zu den Mutationen nur wenige Tage nach Bekanntwerden noch sehr gering. Die WHO betonte am Sonntag, dass wichtige Fragen weiterhin unbekannt seien - insbesondere Informationen zu Übertragbarkeit oder auch zum Krankheitsverlauf könne man noch nicht abschätzen. Daher seien Vorsichtsmaßnahmen „höchst angebracht“, wie die Weltgesundheitsorganisation betonte.
Die allerersten Daten zu den bisherigen Erkrankungen wirken entwarnend - von einem „milden Verlauf“ ist dabei immer wieder die Rede, es seien vorwiegend junge Menschen betroffen, die mit einer Infektion bislang besser zurechtkamen. Doch eine genauere Analyse zeichnet ein anderes Bild. Innerhalb von nur zwei Wochen haben sich schließlich die Krankenhauseinweisungen im bisherigen Verbreitungsgebiet der neuen Variante mehr als verdreifacht, wie der US-amerikanische Virologe Eric Feigl-Ding erklärte.
Milder Verlauf? „Unsinn“
Von den aktuell 747 stationär behandelten Patienten in der Provinz Gauteng in Südafrika benötigen zudem 18 Prozent eine Behandlung auf der Intensivstation. Die Krankenhäuser füllen sich zunehmend mit jungen Menschen, deren Zustand sich rapide verschlechtert. Tatsächlich wisse man aber bislang noch zu wenig - dass die Erkrankungen mit Omikron aber vorwiegend einen milden Verlauf nehmen würden, sie „Unsinn“, mahnte Feigl-Ding, „vorbereitet und gewappnet“ zu sein. Schließlich habe man in der Vergangenheit immer wieder den Fehler gemacht, die Pandemie für beendet zu erklären.
Besonders beunruhigt sind die Experten weltweit vor allem aufgrund der Tatsache, dass die neue Mutation scheinbar einen bestehenden Immunschutz durch Impfung oder überstandener Erkrankung umgehen kann. Die ersten Daten weisen zudem darauf hin, dass sich Omikron wesentlich einfacher verbreiten kann als die ohnehin schon sehr ansteckende Delta-Variante, die etwa für die vierte Infektionswelle in Österreich verantwortlich ist.
Sind Impfungen nun wirkungslos?
Doch was passiert, wenn sich die nach wie vor vagen Befürchtungen der Wissenschaftler bestätigen sollten? Wirft uns die Variante damit wieder an den Anfang zurück? Einen Hoffnungsschimmer haben die Gesundheitsexperten weiterhin: Unter jenen, die von einem schweren Verlauf betroffen sind, finden sich nur sehr wenig geimpfte Personen.
Lothar Wieler, Präsident des deutschen Robert Koch-Instituts, erklärte, dass die Impfung bei der Bekämpfung der Pandemie nach wie vor die „beste Option“ sei. „Alle Menschen, die sich impfen lassen, fangen nicht bei null an, wenn sie sich mit einer neuen Variante infiziert haben“, betonte Wieler. Und sollten die bisherigen Impfstoffe tatsächlich nur wenig gegen Omikron entgegensetzen können, gibt es noch ein Ass im Ärmel: Sowohl Biontech/Pfizer, als auch Moderna erklärten, dass man innerhalb von einigen Wochen die Vakzine an neue Virusvarianten anpassen könne.
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