Omikron hat Österreich erreicht - und möglicherweise bereits vier von neun Bundesländern. Nach Tirol - wo am Montag offiziell die erste Infektion mit der neuen Variante bestätigt und zwei weitere Corona-Fälle mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf Omikron zurückzuführen sind - ging es Schlag auf Schlag: Innerhalb kürzester Zeit meldeten auch Vorarlberg und Salzburg je einen Verdachtsfall, in Oberösterreich wurden sogar schon zwei gemeldet. Unterdessen bemüht sich das Außenministerium um die Rückreise von rund 200 Österreichern, die im Süden Afrikas auf Urlaub weilen.
Die neue Virusvariante war erst am Freitag erstmals benannt worden, Forscher aus dem südlichen Afrika hatten auf die neue Mutation hingewiesen. Welche Auswirkungen sie auf das Pandemiegeschehen auf der Welt und in den einzelnen Ländern hat, darüber brüten derzeit Forscher und Experten. Doch noch weiß man zu wenig, um die Gefährlichkeit der neuen Variante auch tatsächlich einschätzen und benennen zu können.
Ländergrenzen längst überwunden
Fest steht jedoch, das Virus hat die Ländergrenzen längst überwunden. Nach mehreren anderen europäischen Ländern meldete auch Österreich am Wochenende seinen ersten Verdachtsfall. Nicht lang nach der Bestätigung, dass es sich bei dem Corona-Fall in Tirol um Omikron handelt, meldeten am Montag auch Vorarlberg und Oberösterreich Verdachtsfälle. Bei einem Verdachtsfall in Salzburg soll die positive Probe von einem Wiener stammen. Der Mann hatte sich offenbar an seinem Zweitwohnsitz testen lassen.
Relativ sicher zwei weitere Tirol-Fälle durch Omikron
Bis auch in den weiteren Bundesländern Verdachtsfälle auftauchen, dürfte es wohl nur noch eine Frage der Zeit sein. In Oberösterreich wurde mittlerweile eine zweite Person - die zuvor in Namibia gewesen war - positiv getestet. Auch zwei Personen aus dem familiären Umfeld des infizierten Tirolers wurden nun positiv auf das Virus getestet. Ob es sich tatsächlich um die Omikron-Mutation handelt, wird die Sequenzierung zeigen, für die Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer dürfte es sich aber „mit einer Sicherheit von weit über 95 Prozent“ um die neue Virusvariante handeln.
„Alles gurgelt!": Kits sollen Omikron aufspüren
In Wien werde die Variante wohl auch schon eingelangt sein, vermutet der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Denn man könne davon ausgehen, dass sie in ganz Europa schon vorhanden sei. Man reagiert im Osten des Landes bereits auf die neuen Entwicklungen. Jene Firma, die vor allem in Wien die „Alles gurgelt!“-PCR-Tests durchführt, erhält nun Kits, um bei der Auswertung auch der Omikron-Variante auf die Spur zu kommen.
„Kommen Sie nach Hause, bevor es nicht mehr möglich ist“
Unterdessen bemüht sich das Außenministerium um die Rückreise von rund 200 Österreichern, die im Süden Afrikas auf Urlaub weilen. Wie die Sprecherin von Außenminister Michael Linhart (ÖVP) mitteilte, chartert Österreich keinen eigenen Flug. Rückkehrwillige Österreicher hätten diese Woche die Möglichkeit, mit der deutschen Lufthansa zu fliegen. Auch die niederländische Fluggesellschaft KLM nimmt Österreicher mit.
Linhart hatte österreichische Reisende im südlichen Afrika am Samstag dringend dazu aufgerufen, nach Hause zurückzukehren. „Die Lage spitzt sich merklich zu, immer mehr Flughäfen in Europa sperren Flüge aus Südafrika und den anderen betroffenen Staaten. Ich appelliere dringend an unsere Österreicherinnen und Österreicher, nach Hause zu kommen, bevor es nicht mehr möglich ist“, erklärte der Außenminister.
Aufruf an Reiserückkehrer
Seitens des Gesundheitsministeriums hatte bereits es am Wochenende einen Aufruf an Reiserückkehrer aus mehreren Ländern im südlichen Afrika gegeben, sich bei der AGES-Hotline 01/26 75 032 zu melden, um in der Folge getestet zu werden. Im Zuge der Rückkehrer-Tests trat dann der erste Verdachtsfall eines Bundeslandes zutage.
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