Für den weststeirischen Ort war es ein Schock: Jahrelang habe der Pfarrer in der Gegend gearbeitet und sei allseits beliebt, schildert uns ein Bewohner. Dass er bald wieder zurückkommen möge, hofft ein Mitglied des lokalen Pfarrgemeinderats. Doch dieser Wunsch dürfte sich vorläufig nicht erfüllen.
Was war passiert? Nachdem es entsprechende Hinweise gegeben hatte, kam es in der Pfarrkanzlei, die der Geistliche regelmäßig nutzte, im Sommer zu einer Hausdurchsuchung. Hüllten sich die Behörden zu der Causa bis dato in Schweigen, kennt die „Krone“ nun den Grund für die Polizeiaktion: Verdacht auf Besitz von Kinderpornografie!
Die sichergestellten Datenträger wurden von einem Sachverständigen ausgewertet. Ob es zu einer Anklage kommt, entscheidet sich demnächst.
Dr. Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz
Tatsächlich wurden bei der Razzia Videos und Filme mit eindeutig kinderpornografischem Inhalt sichergestellt, bestätigt Christian Kroschl, der Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, auf Anfrage. Ein Sachverständiger wertete diese in den vergangenen Wochen aus, die polizeilichen Ermittlungen sind damit abgeschlossen. Der Akt liegt nun bei der Justiz, die über eine mögliche Anklageerhebung entscheidet. „Auf den Besitz von Kinderpornografie steht eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren“, so Kroschl.
Der verdächtige 54-Jährige, für den die Unschuldsvermutung gilt, wurde von der Diözese Graz bis auf Weiteres beurlaubt, seine Aufgaben wurden auf andere Priester aufgeteilt. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten und der Mann angeklagt werden, drohen ihm kirchenrechtliche Konsequenzen bis zum Rauswurf.
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