Abwasseruntersuchungen lassen für Kärnten nichts Gutes erwarten. Nachdem das südlichste Bundesland inzwischen die höchste Sieben-Tage-Inzidenz Österreichs hat, könnte die nächste Woche im Lavanttal die 2000er-Inzidenz bringen.
Die Abwässer der einzelnen Kärntner Kläranlagen sind so etwas wie das bewährte Corona-Frühwarnsystem des Landes. Die Konzentrationen, in denen das Virus in den Endstationen der Kanäle nachgewiesen werden kann, geben Hinweise auf die Zahl der Infektionen in naher Zukunft. In einem Satz: Es sieht nicht gut aus.
Verdoppelung der Inzidenzen möglich
Aber der Reihe nach: In den Bezirken St. Veit an der Glan und Feldkirchen dürfte es zu einer Verdoppelung der an sich bereits hohen Inzidenzen kommen, auch in den Kläranlagen in St. Andrä im Lavanttal, Kohldorf-Völkermarkt, Wörthersee-West, Spittal-Millstätter See und Feldkirchen geht der Trend steil nach oben. Stabil sind nur die Viruskonzentrationen in den Abwässern von Klagenfurt, Villach und dem Unteren Drautal.
Die Prognose für die Woche ab kommenden Freitag ist schlimm, sie ist nämlich sehr hoch. Das zeigen die Analysen.
Landessprecher Gerd Kurath
Gerd Kurath ist nicht nur Chef des Landespressedienstes, sondern auch der Corona-Sprecher des Landes Kärnten. Er schätzt die Lage für die nächste Woche nicht besonders optimistisch ein. „Die Prognose für die Woche ab kommenden Freitag ist relativ schlimm. Sie ist sogar sehr hoch.“
Inzidenz über 2000 erwartet
Doch diese Prognose lässt sich auch in absoluten Zahlen ausdrücken. Demnach wird für den Raum Wolfsberg in der kommenden Woche neuerlich eine Inzidenz von 2000 oder gar darüber erwartet. Diese sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz ist eine statistische Kennziffer für labordiagnostisch nachgewiesene Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen - stets bezogen auf rechnerisch 100.000 Einwohner.
Aber auch in den Bezirken Villach-Land, Völkermarkt und Spittal an der Drau wird sich die Corona-Lage in naher Zukunft nicht viel besser darstellen. Kurath: „In diesen drei Bezirken rechnen wir mit Inzidenzraten um die 1700.“
Katastrophale Corona-Lage
Wie katastrophal die Lage in Kärnten ist und noch werden wird, zeigt der Bundesländervergleich. So hat Wien mit seinen knapp zwei Millionen Einwohnern derzeit eine Inzidenz von nur 500, Kärnten bereits jetzt eine von 1432. Damit belegt unser Bundesland den traurigen ersten Platz - und es geht weiter steil bergauf.
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