Um die Impfrate zu steigern, startet das Land Kärnten im Dezember den „Monat des Impfens“ - geplant sind mehrere Aktionen, die vor allem Ungeimpfte dazu animieren sollen, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. Gesundheitsreferentin Beate Prettner und Landeshauptmann Peter Kaiser informieren über die Details. Die „Krone“ berichtet live.
Post bekommen bald alle, die noch gar keine Corona-Impfung haben - und zwar vom Bund. Österreichweit werden nämlich Impf-Einladungen mit fixem Termin versendet. Wie viele der Ungeimpften in Kärnten diese Termine annehmen werden, ist freilich noch offen. Coronasprecher Gerd Kurath: „Experten rechnen mit einem Rücklauf von einem bis zu fünf Prozent.“ Zugestellt werden sollen die Briefe bis 18. Dezember.
Monat des Impfens
Und das Land schlägt auch noch andere Wege ein, um die Impfrate zu steigern. Zur Erinnerung: Derzeit sind 62,8 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig immunisiert, das sind 70,2 Prozent der impfbaren Kärntnerinnen und Kärntner ab 12. Etwa 86.000 haben sich auch schon den dritten Stich geholt. Alle anderen sollen mit vielen Impfaktionen erreicht werden, die im Dezember stattfinden. In diesem „Monat des Impfens“ soll die Immunisierungsrate gehörig gesteigert werden.
Geimpfte Personen haben einen höheren Schutz als ungeimpfte Personen. Geimpfte Personen schützen sich, aber auch andere. Geschützte Personen übernehmen die Verantwortung für jene, die sich nicht schützen können - so wie zum Beispiel Kinder.
Landeshauptmann Peter Kaiser
Sieben Corona-Tote in 24 Stunden
Von Montag auf Dienstag, jeweils 9 Uhr, sind in Kärnten sieben Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Derzeit liegen 346 Covid-Patienten in den heimischen Spitälern, auf den Intensivstationen sind 60 Betten beleg - vier mehr als am Montag. Mit 1432 weist Kärnten aktuell die höchste Sieben-Tage-Inzidenz Österreichs auf.
Die Freiheit des Einzelnen hört da auf, wo die Freiheit aller eingeschränkt wird. Und genau in dieser Situation befinden wir uns.
Landeshauptmann Peter Kaiser
Warum steigen die Zahlen?
Für die drastisch steigenden Corona-Zahlen gibt es mehrere Gründe: Einen Sietenhieb macht Gesundheitsreferentin Beate Prettner in Richtung FPÖ, die mit der„Freiheitstour“ von Parteichef Herbert Kickl in der Kritik stand. Ein weiterer Grund ist laut Prettner der Lockdown, der in Kärnten nicht sehr streng eingehalten wird. Prettner und Kaiser appellieren an alle, die Impfungen wahrzunehmen: „Die Impfung ist das einzige Mittel, das gegen die Pandemie hilft. Eine Impfung hilft Ihnen vor allem, nicht auf einer Intensivstation zu landen.“
Impfstraßen öffnen täglich
Damit die Impfung von so vielen Menschen wie möglich angenommen werden kann, sind mehrere, niederschwellige Angebote geplant. Die bereits bekannten Impfstraßen in einigen Berzikshauptstädten sollen - zumindest bis 12. Dezember - täglich geöffnet sein. Wer sich rasch impfen lassen will, hat heute, morgen und am Freitag im Villacher Rathaus die Möglichkeit dazu (je 12-19 Uhr).
Impfungen auch für Kinder
Nach der EMA-Zulassung des Covid-Impfstoffes für Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren stehen freilich auch in Kärnten Kinderimpfungen zur Verfügung. Immunisiert werden Kinder in dieser Altersgruppe entweder bei Kinderärzten oder in den Impfstraßen des Landes. Dort wurden eigene Kinder-Impfkojen eingerichtet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.