Nach einem Impftodesfall in der Familie stellte ein Pädagoge in Wien-Brigittenau ein 13-jähriges Mädchen vor der ganzen Klasse bloß: „War‘s schön, neben den Neonazis zu marschieren?“, fragte er die Schülerin, weil sie mit ihrer Mutter bei der großen Corona-Demo am 20. November gewesen war.
Mehr als 40.000 Teilnehmer nahmen laut Polizei an der Großdemo am 20. November in Wien teil. Tausende wurden aus den Bundesländern angekarrt. Es kam auch zu vereinzelten Gewalttätigkeiten. Unter den Demonstranten waren Rechtsradikale, aber natürlich auch viele „normale“ Bürger. Auch Lara (Name geändert, weil sich die 13-Jährige vor Mobbing fürchtet) nahm mit ihrer Mama an einer der Kundgebungen teil.
Ich habe ganz einfach Angst vor der Impfung, weil meine Cousine mit 42 Jahren zwei Wochen nach dem 2. Stich plötzlich verstorben ist.
Mutter Katrin S. (Name ebenfalls geändert) begründet ihre Entscheidung.
„Und? Wie war‘s?“
Nach diesem turbulenten Wochenende ging Lara ganz normal in ihre Schule in der Brigittenau. Als das Thema mit den Corona-Demos zur Sprache kam, schmeckte das einem Lehrer gar nicht. „Und? Auf da Demo ... Wie war‘s? War das schön, so neben Neonazis zu marschieren?“, will der Pädagoge von der 13-Jährigen wissen und wirft ihr vor, dass sie Verschwörungstheorien und Fake News aufsitze. Das Mädchen pocht auf ihre Freiheit. Er fährt im rauen Ton fort und erklärt ihr von der Ansteckungsgefahr einer tödlichen Krankheit.
„Wer mehr als zweimal beim Nicht-Maske-Tragen erwischt wird, wird rausgeworfen“, fügt der Pädagoge hinzu. „Von der Schule?“, will jemand wissen. Dazu kommt ein deutliches „Ja“. Das verstörte Kind ruft die Mutter an: „Bitte hol mich sofort ab!“ Katrin S. ist fassungslos.
Bildungsdirektion eingeschaltet
Der Fall gießt Wasser auf die Mühlen der Freiheitlichen. „Wenn ein Lehrer eine Schülerin vor der Klasse wüst beschimpft, schikaniert und aufgrund ihrer politischen Meinung demütigt, kann man nicht zur Tagesordnung übergehen“, wettert FPÖ-Klubobmann Maximilian Krauss. Die Bildungsdirektion hat sich eingeschaltet. Ob und welche weiteren disziplinären Maßnahmen getroffen werden, wird nach einem Gespräch zwischen Schulleitung und Betroffenen entschieden.
Lehrerin nennt Demonstranten A****löcher
Indes gibt es Wirbel um einen weiteren pädagogischen Fehltritt. In der Leopoldstadt brüllte eine Lehrerin: „Die A****löcher, die da demonstrieren gehen, sollen sich anstecken und sollen sterben gehen!“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.