Knalleffekt innerhalb der Korruptionsjäger. Wie der „Krone“ auf Nachfrage bestätigt wurde, wechselt eine bekannte Oberstaatsanwältin der umstrittenen Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ausgerechnet zur Rechtsanwaltskanzlei Ainedter & Ainedter. Die Juristen vertreten unter anderem mehrere Beschuldigte in der Casino- und Inseratenaffäre rund um ehemalige politische Weggefährten und engste Vertraute von Altkanzler Sebastian Kurz.
„Ich musste schweren Herzens erkennen, dass die staatsanwaltschaftliche Arbeit zunehmend durch ein vergiftetes und von einem Freund-Feind-Denken bestimmtes Klima überlagert wird“, übt die zuletzt der Generalprokuratur zugeteilte Mag. Linda Poppenwimmer harte Kritik an dem Zustand der Justiz.
Weiters nimmt die Spezialistin für Wirtschaftsstrafsachen und vormalige Richterin die „ausufernde Anzeigen-Kultur und die Vereinnahmung der Justiz von verschiedenen Seiten“ scharf ins Visier. Aus diesen Gründen sei Mag. Poppenwimmer zur Erkenntnis gelangt, dass sie nicht mehr guten Gewissens „mit der notwendigen persönlichen Überzeugung dienen kann und habe mich daher in dieser Situation persönlich entschieden, eine neue berufliche Perspektive zu suchen“.
Die Entscheidung für die Kanzlei Ainedter & Ainedter begründet die Oberstaatsanwältin mit dem persönlich guten Auskommen mit dem dortigen Team und der fachlichen Ausrichtung. Man wird sehen, ob das der letzte prominente Abgang aus den Reihen der WKStA ist ...
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