SS-Symbol auf Fenster

Hausbesitzer sagt: „Schwarze Sonne gefällt mir“

Oberösterreich
01.12.2021 07:00

Dass ein SS-Symbol samt Firmenlogo groß am Fenster eines Unternehmers in Wolfsegg am Hausruck in Oberösterreich prangte, beschäftigt nach einer Anzeige des Mauthausen Komitees nun den Verfassungsschutz. Der Besitzer versteht die große Aufregung darüber nicht, hat seine „Schwarze Sonne“ aber bereits entfernt.

„Ich hätte mir nie gedacht, dass das jemand anzeigt. Das Zeichen klebt seit ungefähr drei Jahren auf meinem Garagenfenster - und in der ganzen Zeit hat sich bei mir niemand beschwert“, zeigt sich Josef K. (50) aus Wolfsegg/H. überrascht von der Anzeige nach dem Verbotsgesetz durch das Mauthausen Komitee. Allerdings: Verärgerte Passanten hatten die Organisation darum ersucht, rechtlich dagegen vorzugehen. 

Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz ist empört. (Bild: Harald Dostal)
Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz ist empört.
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Sich ein SS-Symbol für jedermann einsehbar ins Fenster zu hängen, ist eine widerwärtige Provokation, die bestraft gehört.

Sabine Schatz, Nationalratsabgeordnete der SPÖ

„Schlag ins Gesicht aller NS-Opfer“
„Dass ein Symbol der Verbrecherorganisation SS, die Millionen Menschen ermordet hat, öffentlich zur Schau gestellt wird, ist ein Schlag ins Gesicht aller NS-Opfer“, erklärt MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi. Die Empörung ist groß. „Ein Symbol der SS öffentlich auszustellen, ist ein absolutes No-Go und darf auf keinen Fall sein. Man kriegt Bauchweh, wenn man so etwas zu sehen bekommt“, sagt Charlotte Herman von der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Linz.

Sie fordert von Verfassungsschutz und Justiz lückenlose Aufklärung bezüglich rechtsextremer Hintergründe und Kontakte. „Sollte sich etwas bestätigen, darf es kein Pardon geben.“ Entsetzt zeigt sich auch Sabine Schatz, Nationalratsabgeordnete der SPÖ: „Das ist wirklich unfassbar – offensichtlicher geht es nicht. So etwas muss Konsequenzen haben.“

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So etwas zu sehen, ist ein Déjà-vu der Geschichte. Der Verfassungsschutz sollte sich diesen Mann ganz genau anschauen.

Charlotte Herman, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Linz

Der beschuldigte Unternehmer bestreitet aber jeden rechtsextremen Hintergrund: „Ich hab’ das Zeichen samt Logo nur aufs Fenster geklebt, weil es mir gefällt.“ Aufgrund der großen Aufregung ließ er es am Dienstag dann jedoch sofort entfernen.

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