Sie sind gekommen, um zu bleiben. Die „Krone“ war bei den besetzten Baustellen in der Donaustadt. Auch wenn der Lobau-Tunnel gestoppt ist, die Aktivisten wollen nicht abziehen.
Ziel erreicht? Oder geht noch mehr? Nachdem der Stopp für den Lobau-Tunnel am Dienstag durchgesickert ist, besuchte die „Krone“ zwei der drei besetzten Baustellen in der Donaustadt.
Eigentlich müssten die Aktivisten von der Entscheidung der grünen Verkehrsministerin begeistert sein. Dafür haben sie ja gekämpft. Die „böse“ Röhre unter dem Nationalpark soll Geschichte sein. Doch von Partystimmung oder Freudentaumel ist in den Widerstandsnestern Fehlanzeige.
Auf die „Krone“ sind die Aktivisten in der Hirschstettner Straße sauer. Wir haben ihre illegalen Bauten und Massenpartys im Lockdown angeprangert. Ist so. Das sind die Fakten.
Neues Ziel der Besetzer: Kampf gegen Weltsystem
Hinter vorgehaltener Hand wird dann doch mit uns gesprochen. Auf die Frage, ob die Besetzung nach dem Baustopp nicht sinnlos geworden sei, antwortet ein junger Umweltschützer: „Dann protestieren wir halt gegen die Stadtautobahn weiter. Es geht hier sowieso um etwas ganz anderes. Nämlich um den Kampf gegen das kapitalistische Weltsystem, das uns alle ausbeutet und die Natur immer weiter zerstören wird.“
Zu tun gebe es hier noch einiges: Das Camp wird angesichts der starken Sturmböen noch stärker wind- und wetterfest gemacht.
Es geht hier sowieso um etwas ganz anderes. Nämlich um den Kampf gegen das kapitalistische Weltsystem.
Aktivist auf besetzter Baustelle
Szenenwechsel: Hausfeldstraße. Hier sind am frühen Nachmittag lediglich zwei (!) Aktivisten anzutreffen. Die beiden Pensionisten zurren Planen an den Zelteingängen fest. Sie misstrauen der Aussage, dass der Tunnel doch nicht kommen soll. „Stimmt alles nicht. Was die Medien berichten, glauben wir nicht.“
Was machen nun die Behörden?
Werden die Camps geräumt, wie das Coronaleugner-Lager im Stadtpark? Anzeichen gibt es noch keine dafür. Und freiwillig geht hier sicher niemand weg. Das Wetter verspricht jedenfalls wärmer zu werden. Also optimale Bedingungen, um auf den Feldern weiterhin auszuharren. Derzeit deutet auch nichts daraufhin, dass die Polizei gegen den zivilen Ungehorsam einschreiten wird. Aber das kann sich rasch ändern. Siehe Stadtpark.
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