Die Debatte um das Mega-Tourismusprojekt auf der ungarischen Seite des Neusiedler Sees dauert an. Obwohl die UNESCO die Einstellung des Baus gefordert hatte, gehen die Arbeiten weiter, wie aktuelle Bilder belegen. Als Konsequenz fordert die Umweltorganisation Alliance for Nature nun, das Gebiet auf die Rote Liste zu setzen.
Seit Jahren sorgt der Mega-Bau für Diskussionen. Das Projekt soll rund 18.000 Quadratmeter umfassen, über 1000 Parkplätze und 1200 Plätze im Hafen sollen entstehen. Auf Betreiben von Alliance for Nature (AFN) und anderen Organisationen prüfte der UNESCO-Fachbeirat für Weltkulturerbe das Vorhaben und forderte schließlich die Einstellung.
Frage der Glaubwürdigkeit
Gebracht hat das allerdings nichts. Aktuelle Bilder zeigen, dass die Arbeiten ungestört weitergehen. AFN hat die UNESCO daher aufgefordert, Konsequenzen zu ziehen und das Welterbe auf die Rote Liste zu setzen. Dies sei der einzig logische Schritt, so Christian Schuhböck, Generalsekretär von AFN: „Die UNESCO muss jetzt Nägel mit Köpfen machen.“ Ansonsten werde sie unglaubwürdig.
„Internationaler Pranger“
Auf diese Weise würde auch der Druck auf Österreich und Ungarn erhöht werden. Mit der Roten Liste würden die Länder an den „internationalen Pranger“ gestellt werden, so Schuhböck. Schließlich seien auch Österreich und das Burgenland gefordert, aktiv gegen die Verbauung des Sees vorzugehen - auch auf dieser Seite des Sees.
Auch Projekte im Burgenland prüfen
Die Grünen schließen sich der Forderung an. Einerseits müsse mehr Druck auf Ungarn ausgeübt werden, andererseits müssten alle Bauprojekte auf burgenländischer Seite einer Prüfung unterzogen werden, so die Klubobfrau Regina Petrik: „Von Rust über Oggau bis Gols werden Restaurants, Insel-Dörfer und Hotels an den See gebaut. Das muss ein sofortiges Ende haben.“
Beim Land verweist man in Bezug auf Bauvorhaben auf burgenländischer Seite auf den Welterbe-Gestaltungsbeirat, der ohnehin alle Projekte prüfe. Hier werde immer ein Konsens gesucht, heißt es.
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