Kärntens Skirennläufer zählen zu den Allerschnellsten der Welt. Alleine fünf der acht Skirennläufer in unserer Nationalmannschaft (Männer) kommen aus dem Süden Österreichs. Denn die vielen Kärntner Skivereine und der Landesskiverband fördern eifrig den Nachwuchs und damit auch unsere zukünftigen Weltcupsieger. Kärntens Cheftrainer Peter Petscharnig lässt uns in den Trainingsablauf unseres Skinachwuchses blicken.
Weltspitze zu sein, ist alles andere als leicht, der Weg dorthin oft steinig und hart. „Wer ein Weltcup-Skirennläufer werden will, der muss bereit sein, weiter zu gehen und auch bereit sein, auf vieles zu verzichten. Denn alle Sportler, die zu den Besten der Welt gehören, sind besondere Menschen, deshalb gibt es auch nur wenige davon“, sagt der neue Cheftrainer Peter Petscharnig vom Landesskiverband Kärnten (LSVK).
Dennoch oder gerade deshalb ist die Weltspitze das große Ziel von 40 jungen Buben und Mädchen, die aktuell dem Landeskader Kärnten angehören. „Der Landeskader ist der erste Schritt zum Leistungssport - da sind wir vom Breitensport schon meilenweit weg“, sagt Peter, mit dem die „Bergkrone“ am Mölltaler Gletscher plauderte, während die 13- bis 20-Jährigen mit Vollgas durch die Tore die Trainingspiste hinunter bretterten.
„Schnell Skifahren macht einfach Spaß“, freut sich die junge Rennläuferin Emma Moser aus Guttaring nach einem erfolgreichen Lauf. Der Riesentorlauf und der schnelle Super G sind die Lieblingsdisziplinen der 15-Jährigen. Ihr großes Ziel ist ganz klar der Skiweltcup!
„Es gehört außerdem eine Portion Mut dazu, so richtig schnell Skizufahren, wie wir es hier den Kindern und Jugendlichen beibringen“, ergänzt Peter, „aber die lernen oft schon ab dem sechsten Lebensjahr mit diesem Tempo umzugehen. Um erfolgreich zu sein, braucht es außerdem die Unterstützung der Eltern sowie viel Einsatz und Fleiß.“
Denn obwohl für viele der Buben und Mädchen im Landeskader der Skisport das Wichtigste ist, darf die Schule nicht zu kurz kommen. „Alles muss im Leben passen, damit man sich aufs Skifahren konzentrieren kann“, so Peter: „Die Kinder und Jugendlichen lernen in dieser Zeit viel, wie Disziplin und Konsequenz. Oft heißt es sehr früh aufstehen, denn der Tag ist von 6 bis 20 Uhr durchgetaktet. Vormittag Training, Mittagessen, für die Schule lernen, darauf folgt das Konditionstraining und nach dem Abendessen werden die aufgezeichneten Trainingsläufe vorm TV-Gerät nochmals analysiert.“
Wie heißt’s: Ohne Fleiß kein Preis!
Denn der Landeskader ist die Vorstufe zum ÖSV. „Ab 16 Jahren starten die Buben und Mädchen bei FIS-Rennen und dabei ist jeder Bewerb so etwas wie eine Österreichische Meisterschaft mit internationaler Beteiligung, um sich für einen Platz im ÖSV zu qualifizieren“, erklärt Peter. Fast das ganze Jahr verbringt Kärntens Skinachwuchs deshalb auf Schnee - nur im Juli ist „schneefrei“.
Der Mölltaler Gletscher bietet dem Landeskader als Ganzjahresskigebiet dafür die besten Voraussetzungen.
Stolz ist man beim Landesskiverband auf die tolle Zusammenarbeit mit den Sportschulen in Spittal, Schladming und Hofgastein, die auch Skitrainer bereitstellen, wie die ehemaligen ÖSV-Rennläufer Manuel Karelly und Sebastian Arzt.
Wie kommt man in den Landeskader? „Ganz einfach, über die vielen Skivereine, die eine hervorragende Vereinsarbeit leisten und teils eng mit Skischulen zusammen Kindertrainings anbieten und dabei die Talente herauspicken“, erklärt Trainer Peter, für den das schnelle Skifahren und das Skitraining jeden Tag eine neue Herausforderung bietet. „Es ist einfach dieser Adrenalinkick, den man spürt, wenn man bei einem Schwung das Tempo mitnimmt“, so der 14-jährige Gailtaler Johannes Stampfer; einer der vielen jungen Kärntner mit dem großen Ziel Skiweltcup.
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