Corona-Pandemie

WHO warnt ältere Menschen ohne Impfung vor Reisen

Ausland
01.12.2021 06:50

Die Weltgesundheitsorganisation sieht allgemeine Reiseverbote zwar kritisch, hat aber nun selbst eine Reisewarnung herausgegeben. Diese betrifft ältere Menschen und Risikopatienten ohne Corona-Impfung.

Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Krebs, die weder vollständig geimpft noch genesen sind, sollten vom Reisen im Moment absehen, erklärte die WHO am Dienstag in Genf. Nachdem Südafrika am vergangenen Donnerstag die Entdeckung der Omikron-Variante bekannt gegeben hatte, verhängten zahlreiche Staaten weltweit Reisebeschränkungen für Südafrika und weitere Länder des südlichen Afrika.

Eine Corona-Impfstraße in Abuja (Nigeria) (Bild: AP)
Eine Corona-Impfstraße in Abuja (Nigeria)

Die WHO stuft die neue Variante wegen der großen Zahl an Mutationen als „besorgniserregend“ ein. Statistiken aus Südafrika deuten darauf hin, dass die Omikron-Variante deutlich ansteckender ist als bisherige Varianten. Ob sie auch gefährlicher ist, wird derzeit von Wissenschaftlern weltweit untersucht. Impfstoffhersteller haben bereits angekündigt, ihre Produkte an die neue Variante anzupassen.

(Bild: APA/AFP/SAM PANTHAKY)

„Unerwünschte Effekte“ von Reisebeschränkungen
Reisebeschränkungen könnten laut Gerald Rockenschaub, dem künftigen WHO-Notfallskoordinator für Europa, „unerwünschte Effekte“ haben. Die Möglichkeit zur frühzeitigen Identifizierung von neuen Variationen könnte nämlich künftig „eingeschränkt“ sein, weil sich betroffene Länder eine schnelle Bekanntgabe „überlegen“ würden, um Reisebeschränkungen zu entgehen. Rockenschaub plädierte dafür, die wissenschaftlichen Untersuchungen der neuen Variante abzuwarten. Es sei nämlich noch zu früh für eine Bewertung von Omikron. „Wir sollten Ruhe bewahren und die Wissenschaft arbeiten lassen. Es gibt Grund, aufmerksam zu sein, aber keinen Grund, in Panik zu verfallen“, betonte der steirische WHO-Experte.

Der Österreicher Gerald Rockenschaub ist zum Direktor für gesundheitliche Notlagen in der europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ernannt worden. (Bild: APA/AFP/SAID KHATIB)
Der Österreicher Gerald Rockenschaub ist zum Direktor für gesundheitliche Notlagen in der europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ernannt worden.

Rockenschaub wird als WHO-Europa-Direktor für medizinische Notlagen insbesondere Hilfseinsätze koordinieren, etwa auch die Verteilung von Impfstoffen und Testkits an Länder, deren Gesundheitssysteme grundlegende Hilfe benötigen. Doch auch Länder wie Österreich können von der WHO-Hilfe profitieren, da die Organisation gemeinsam mit Anthropologen an konkreten Strategien arbeitet, wie Impfskeptiker besser angesprochen und überzeugt werden können.

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