Der frühere PayPal-Chef David Marcus, der die treibende Kraft hinter der von Meta alias Facebook entwickelten Digitalwährung war, verlässt den Konzern. Er gebe dem Drang nach, wieder als Unternehmer aktiv sein zu wollen, schrieb Marcus am Dienstag bei Twitter.
Der 48-Jährige führte bei Facebook zunächst seit 2014 den Chatdienst Messenger - und wurde dann von Gründer Mark Zuckerberg mit der Entwicklung einer eigenen Digitalwährung betraut. Das 2019 noch unter dem Namen Libra vorgestellte Projekt wurde jedoch von Politik und Notenbanken mit heftigem Gegenwind empfangen und kommt auch unter dem inzwischen neuen Namen Diem kaum in die Gänge.
Facebook, das sich erst kürzlich in Meta umbenannt hat, hatte das Digital-Geld unter Führung von Marcus entwickelt, überließ die Kontrolle darüber dann aber einem Verband mit Sitz in der Schweiz. Marcus war zuletzt verantwortlich für Facebooks Wallet - eine digitale Geldbörse. Die Wallet wurde von Calibra in Novi umbenannt. Während es digitale Portemonnaies von verschiedenen Anbietern geben kann, sollte nach bisherigen Plänen in Meta-Diensten wie WhatsApp und Messenger nur die hauseigene Wallet genutzt werden können.
Ursprüngliche Idee verworfen
Notenbanker und Politiker hatten sich unter anderem besorgt gezeigt, dass eine neue Digitalwährung die globalen Geldströme durcheinanderbringen und das Finanzsystem destabilisieren könnte. Angesichts ihres Drucks gab es bereits einschneidende Änderungen an dem Konzept. Ursprünglich war geplant, dass Libra mit einem Korb aus verschiedenen Währungen und Staatsanleihen abgesichert wird.
Danach wurden Libra-Einheiten vorgeschlagen, die fest an einzelne nationale Währungen gekoppelt sind. Zudem wurden die Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung verbessert. Die Schritte reichten jedoch bisher nicht aus, um den Widerstand gegen Diem auszuräumen.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.