Am Donnerstag wird der Mellauer Noel Zwischenbrugger beim Riesentorlauf in Zinal (Sz) sein Europacup-Debüt geben. „Krone“-Skiexperte Magnus Walch erinnert sich in seiner Kolumne „Schwung-Ansatz“ an gemeinsame Trainingseinheiten beim privaten Global Racing Team und erklärt, warum der 20-Jährige sein Debüt eigentlich ein bisschen lockerer angehen kann.
Einen Schritt nach oben - heißt es für Noel Zwischenbrugger am morgigen Donnerstag. Beim Europacupauftakt im schweizerischen Zinal gibt der 20-jährige Bregenzerwälder sein Debüt in der zweithöchsten Liga des Skirennsports. „Ich habe eigentlich erst mit einem Einsatz bei den Rennen in Österreich gerechnet“, meint Noel in unserem Gespräch. „Dass ich schon beim Auftakt dabei sein kann, freut mich natürlich sehr.“ Grund für seine Nominierung waren unter anderem die starken Trainingsleistungen, die auch für die Rennen selbst einiges versprechen dürften.
Noch vor einem Jahr schien dieser Schritt nach oben weit entfernt. Ohne Kaderstatus war Noel letzte Saison mit seinem Opa als Coach oft allein unterwegs und hängte sich an Trainingsgemeinschaften wie dem Global Racing Team an. „Das Niveau dort ist richtig hoch. Ich habe viel gelernt und mich stark weiterentwickelt“, erinnert er sich. Bei unseren gemeinsamen Einheiten auf den Gletschern konnte ich mich selbst gut in Noel hineinversetzen: Anfangs ist es hart, wenn man seinen Kaderplatz und die damit verbundenen Privilegien verliert. Alles muss selbst finanziert, geplant und organisiert werden. Aber bald schon kommt die Motivation auf, es den Kritikern zu zeigen. Noel hat es ihnen gezeigt und ist zurück im Team. Die Erfahrung, die er letztes Jahr sammeln konnte, kann ihm keiner mehr nehmen. Vor allem in Sachen Selbstständigkeit, Weitblick und Wertschätzung lernt man in solchen Zeiten enorm viel dazu.
Der Opa begleitet ihn auch diese Saison als sein Servicemann. Die Vorfreude auf das Europacupdebüt ist bei beiden groß. Noel weiß aber auch, dass jeder Schritt nach oben nicht nur hart erarbeitet ist, sondern auch harte Arbeit bedeutet. Man beginnt wieder fast bei null. Eine hohe Startnummer, der Kampf um die ersten Europacuppunkte und das Hoffen auf die Nominierung für das nächste Rennen. Zumindest was den letzten Punkt angeht, darf Noel in Zinal ein bisschen lockerer am Start stehen. Für die Ausrichternation gibt es bei Europacup-Rennen doppelte Startplätze und die nächsten Riesentorläufe finden in Österreich statt.
Noels Saisonziel ist der Aufstieg in den B-Kader des ÖSV und die Etablierung in den Top-150 der Riesentorlauf-Weltrangliste. Das würde bessere Startnummern im Europacup bedeuten und wäre außerdem die Voraussetzung für eine Startberechtigung im Weltcup. Die Voraussetzung für den nächsten Schritt nach oben. Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Wenn alles zusammenpasst, kann es allerdings schnell gehen. Jetzt aber einmal viel Spaß beim Europacup-Debüt, Noel. Alles Gute!
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