Der Tod des vierjährigen Angelo schockiert. Laut Fachgesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde sind derart tragische Krankheitsverläufe bei Kindern extrem selten. Ein Grazer Arzt lieferte der „Krone“ Fakten zum viel diskutierten Thema „Corona und Kinder“.
Nach dem tragischen Tod des mit Corona infizierten Vierjährigen in Waidhofen an der Thaya in Niederösterreich sind Mediziner der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) um Beruhigung bemüht: „Das ist zweifelsohne ein tragischer Fall“, sagt Volker Strenger, Kinderinfektiologe der MedUni in Graz. „Es kann schwere Verläufe geben, da gibt es nichts zu verharmlosen. Insgesamt sehen wir Kinderärzte aber zum Glück nur sehr wenige davon“, berichtet er.
Von der ÖGKJ gab es schon vor der Zulassung eine „uneingeschränkte Empfehlung“, Kinder impfen zu lassen. Daran hält sie fest.
Es kann schwere Verläufe geben, da gibt es nichts zu verharmlosen. Insgesamt sehen wir Kinderärzte aber zum Glück nur sehr wenige davon.
Volker Strenger, Kinderinfektiologe der MedUni in Graz.
ÖGKJ für faktenbasiertes Vorgehen
Mit Zahlen und Fakten will die ÖGKJ darüber aufklären, wie es sich mit Covid-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen verhält. Auch um neuerliche Schulschließungen zu verhindern, gegen die sich die Ärzte klar aussprechen. Hier die drei Hauptpunkte aus dem Schreiben der Fachgesellschaft:
Gesundheitliche Probleme durch Heimunterricht und Isolation
„Als Kinder- und Jugendmediziner sind wir in unserer täglichen Arbeit mit gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie konfrontiert, die sich nicht in Inzidenzzahlen abbilden lassen“, berichtet Strenger. „Die psychosozialen und psychiatrischen Probleme sind wesentlich auf die Schulschließungen und die Isolation der Kinder und Jugendlichen in den letzten drei Semestern zurückzuführen“, fordert die Fachgesellschaft ein faktenbasiertes Vorgehen, insbesondere in der Frage der Schulschließungen.
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