Das Ende einer Ära: Nach Informationen der „Krone“ wird sich Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz (35) demnächst komplett aus der politischen Welt zurückziehen. Seine Rolle als ÖVP-Chef dürfte Innenminister Karl Nehammer übernehmen.
Die Geburt seines Sohnes hat letztendlich den Ausschlag gegeben, wie Kurz-Vertraute der „Krone“ erklärten - als er sein Kind sah, „hat es klick gemacht“. Der ehemalige Kanzler und Chef der Volkspartei will sich Österreichs Politik nicht mehr antun.
Für 11.30 Uhr wurde kurzfristig eine „persönliche Erklärung von Bundesparteiobmann Sebastian Kurz“ in der Politischen Akademie der Volkspartei in Wien angesetzt, in der der Alt-Kanzler ausführlich zu den Hintergründen zu seinem Abgang Stellung nehmen will.
Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hatten erst im Oktober zu einem Wechsel im Kanzleramt geführt - Alexander Schallenberg wurde eingesetzt, nachdem der grüne Koalitionspartner Kurz als nicht mehr amtsfähig erklärt hatte und die anderen Fraktionen an einer Vier-Parteien-Regierung schmiedeten.
Nehammer als Nachfolger in Poleposition
Als Nachfolger an der Parteispitze wird Innenminister Nehammer kolportiert. Der 49-jährige Wiener begann seine Polit-Karriere im schwarzen Arbeitnehmerflügel ÖAAB, dessen Generalsekretär er 2016 bis 2018 war. 2018 bis 2020 bekleidete er dasselbe Amt in der Volkspartei, seit Jänner 2020 ist er Innenminister der türkis-grünen Koalition. Mit seiner harten Linie in Flüchtlingsfragen wurde er immer wieder zum Kratzbaum für den Koalitionspartner und galt stets als loyal gegenüber Kurz.
Sesselrücken in der Regierung - inklusive Kanzleramt?
Der Abgang des bei seiner Machtübernahme in der Partei 2017 mit umfassenden Vollmachten ausgestatteten Kurz könnte auch in der Regierung für Rochaden sorgen. Selbst eine Ablöse Schallenbergs als Kanzler durch Nehammer steht derzeit im Raum. Schallenberg könnte in diesem Fall ins zweite Glied rücken und auf seinen Posten als Außenminister zurückkehren, Nehammer müsste als Innenminister ersetzt werden.
Auch der Name von Verfassungsministerin Karoline Edtstadler wird zur Stunde für höhere Weihen genannt.
Für Ex-Kanzler Kurz soll indes ein Top-Job in der Privatwirtschaft winken ...
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