Besonders Babys und Kleinkinder sind in diesem Herbst sowohl früher als sonst als auch stärker von RSV-Infektionen betroffen und müssen in Kliniken stationär behandelt werden. Was Eltern tun können.
Wie Volker Strenger von der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) im Ö1-„Morgenjournal“ am Donnerstag berichtete, sei die Welle möglicherweise auf die Corona-Maßnahmen zurückzuführen, da die Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen (RSV) nicht genügend zirkulieren konnte. Florian Götzinger, Kinderarzt an der Klinik Ottakring, sprach gar von einer „doppelten Erkrankungslast“, da die Welle im Vorjahr ausgeblieben sei.
„Wir sehen einen signifikanten Anstieg an Kindern mit RS-Virusinfekten. Diese jungen Patienten benötigen klinische Beobachtung, Überwachung der Sauerstoffsättigung sowie bei Verschlechterung des Zustands Infusionstherapie und Atemunterstützung, um eine Behandlung auf der Intensivstation zu vermeiden“, hatte ein Sprecher des Wiener Gesundheitsverbundes bereits Ende Oktober erklärt, als die Welle vor allem in Wien zu grassieren begann.
Allein in Klinik Ottakring 20 RSV-Neuaufnahmen pro Woche
In den Spitälern müssen demnach vor allem Babys unter einem Jahr behandelt werden, aber auch zwei- und dreijährige Kinder seien stärker als sonst betroffen. Symptome sind Schnupfen, Atem- und Schluckbeschwerden. Allein in Ottakring würden laut Götzinger derzeit bis zu 20 Kleinkinder pro Woche mit RSV aufgenommen werden, an der Kinderklinik Graz müsse man nicht an RSV erkrankte Kinder bereits in eine andere Klinik verlegen, so Ernst Eber, Vorstand der Grazer Kinderklinik. Von 300 positiv getesteten Fällen seien zuletzt 200 auf Kleinkinder unter einem Jahr entfallen.
Da die Ansteckung über Tröpfcheninfektion erfolgt, raten Ärzte Eltern zur Vorsicht: Regelmäßig Hände waschen, Babyspielgruppen eher meiden, Säuglinge nicht zum Einkaufen mitnehmen, außerhalb der eigenen vier Wände Masken tragen.
In ärmeren Ländern ist das RS-Virus immer noch eine recht häufige Todesursache. Bei uns ist es grundsätzlich gut behandelbar. Dennoch können sich längere Beschwerden verfestigen (Bronchitis etc.) oder Lungenentzündungen hervorgerufen werden.
Das Problem ist noch ein anderes: Sind die Kinderstationen jetzt schon voll, wird es knapp, wenn die Grippewelle losbricht. Oder Corona sich bei den Jüngsten weiter ausbreitet.
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