ÖVP vor Beschluss

Kanzlerfrage: Jetzt alle Zeichen auf Nehammer

Politik
02.12.2021 15:59

Jetzt soll alles sehr schnell gehen: Nach Informationen der „Krone“ wird Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon morgen als neuer Bundeskanzler und Nachfolger von Alexander Schallenberg designiert. Auch Grüne und Landeshauptleute seien an Bord, heißt es von Insidern. Vizekanzler Werner Kogler erklärte bereits, er habe mit Nehammer eine „hervorragende Arbeitsbasis“.

Als fix gilt, dass Nehammer (49) den Sessel des überraschend abgetretenen Parteichefs Sebastian Kurz übernimmt. Doch dabei wird es nicht bleiben.

Der Innenminister dürfte „zu 90 Prozent“ auch Kanzler werden. Er sei der Wunschkandidat der ÖVP-Granden, nicht zuletzt von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Beim Bundesparteivorstand am Freitag soll er als Bundeskanzler vorgeschlagen werden, bereits kommende Woche könnte dann die Angelobung bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen über die Bühne gehen.

Man brauche einen Neustart mit einem Kanzler „mit eigenem Profil“, heißt es in Parteikreisen - obwohl man mit Schallenberg an sich sehr zufrieden sei, wie betont wird. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer deponierte, dass der neue Parteiobmann auch das Kanzleramt übernehmen soll und dass Schallenberg wohl kein Interesse an der Parteispitze haben werde.

Europaministerin Karoline Edtstadler, Kanzler Schallenberg (Bild: AP)
Europaministerin Karoline Edtstadler, Kanzler Schallenberg

Es wäre jedenfalls die „kleine Rochade“, die mit Stand jetzt in der ÖVP am wahrscheinlichsten gilt:

  • Mit der Beförderung Nehammers zu Parteichef und Kanzler, wäre sein Posten als Innenminister vakant - hier steht Karoline Edtstadler hoch im Kurs.
  • Übergangs-Kanzler Schallenberg soll wieder in sein angestammtes Außenministerium wechseln.
  • Für den Platzhalter im Außenministerium, Michael Linhart, kommt wohl wieder ein Posten als Botschafter infrage - eventuell auch die Europa-Agenden von Edtstadler (was aber als unwahrscheinlicher gilt, weil es sich um ein Doppelministerium Europa/Verfassung handelt).
Finanzminister Gernot Blümel (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Finanzminister Gernot Blümel
Die ehemalige Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) wird am Donnerstag im Korruptionsuntersuchungsausschuss aussagen. (Bild: APA/Herbert Pfarrhofer)
Die ehemalige Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) wird am Donnerstag im Korruptionsuntersuchungsausschuss aussagen.
Familienministerin Susanne Raab (Bild: APA/Herbert Neubauer)
Familienministerin Susanne Raab
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (Bild: APA/Roland Schlager)
Tourismusministerin Elisabeth Köstinger

Paukenschlag im engsten Kreis?
Ein Paukenschlag wäre die „große Rochade“: In diesem Fall könnten die bereits angezählten Minister Gernot Blümel (Finanz) und Margarete Schramböck (Wirtschaft) wackeln - wobei sowohl Blümel als auch Schramböck bereits betonten, dass sie ihren Platz nach wie vor als gefestigt erachten. Als Wackelkandidaten gelten dem Vernehmen nach auch Elisabeth Köstinger (Tourismus, Landwirtschaft) und Susanne Raab (Frauen, Integration), die ebenfalls dem engsten Kreis um den Ex-Kanzler angehören ...

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