Wer eine Coronavirus-Infektion bereits überstanden hat, ist nicht vor einer neuerlichen Ansteckung mit der neuen Virusvariante Omikron geschützt - diese Einschätzung teilte die Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag mit. Diese Warnung stütze sich auf erste Beobachtungen, da die Variante erst vor einer Woche nachgewiesen wurde.
„Wir denken, dass eine vorherige Infektion nicht gegen Omikron (B.1.1.529) schützt“, sagte die Infektiologin Anne von Gottberg von Südafrikas Nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) bei einer Pressekonferenz des WHO-Regionalbüros Afrika. Die Frage werde weiter erforscht, sagte die Wissenschaftlerin.
Bei Wiederinfektion durch Omikron Symptome milder
Erste Beobachtungen sprächen aber dafür, dass schon einmal Infizierte durch Omikron erneut an Covid-19 erkranken könnten. Dann fielen die Symptome aber offenbar oft weniger schwer aus. Die vorhandenen Corona-Impfstoffe dürften laut von Gottberg weiter gegen schwere Erkrankungen schützen.
Die Variante wurde vor einer Woche erstmals in Südafrika entdeckt. Sie weist im Vergleich zum bisher gängigen Coronavirus 32 Mutationen auf. Mittlerweile wurde die Omikron-Variante nach WHO-Angaben bereits in mehr als 20 Ländern nachgewiesen, darunter auch Österreich. Am Donnerstag meldete Indien die ersten zwei Omikron-Fälle. Im südlichen Bundesstaat Karnataka seien zwei Männer im Alter von 46 und 66 Jahren positiv auf die Corona-Variante getestet worden, teilte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums mit.
„Es gibt keinen Grund zur Panik“
Das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten der Afrikanischen Union (Africa CDC) warnte vor Panik wegen der neuen Omikron-Variante. „Es gibt keinen Grund zur Panik“, sagte Africa-CDC-Chef John Nkengasong bei einer Pressekonferenz. „Wir stehen nicht ohne Schutz da.“ Zwar sei auch die AU beunruhigt, sie glaube aber „nicht, dass die Lage nicht beherrscht werden kann“. Seine Behörde bereite sich schon „seit Langem“ auf das Auftreten einer neuen Corona-Variante vor, hob Nkengasong hervor.
Impfquote in Afrika bei nur sieben Prozent
Die Impfquote in Afrika ist allerdings sehr niedrig. Nur sieben Prozent der 1,2 Milliarden Einwohner sind vollständig gegen Covid-19 geimpft. Dies ist insbesondere auf die unzureichende Versorgung des Kontinents mit Impfstoffen sowie auf eine vielerorts ausgeprägte Impfskepsis zurückzuführen.
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