Popper-Schätzung

Wohl 71 Prozent in Österreich gegen Corona immun

Wissenschaft
03.12.2021 07:28

Auf mittlerweile rund 71 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung schätzt das Team um den Simulationsforscher Niki Popper den Anteil der Menschen, die momentan tatsächlich gegen das Coronavirus immunisiert sind. Die Berechnung seiner aktuellen modellbasierten Schätzung bildet den Stand Anfang Dezember ab. Zum Vergleich: Am 1. November gingen die Wissenschaftler noch von 61 Prozent aus.

In die Schätzung gehen auch Annahmen darüber ein, dass der Impfschutz mit der Zeit auch abnimmt, eine durch Erkrankung aufgebaute Immunität nachlässt bzw. manche Menschen trotz Impfung nicht ausreichend geschützt sind, weil etwa ihr Immunsystem keine entsprechende Antwort aufgebaut hat. Für in etwa 57 Prozentpunkte unter den nunmehr geschätzten 71 Prozent nicht für eine Infektion empfänglichen Personen zeichnet demnach die Impfkampagne verantwortlich. Dieser Anteil umfasst auch Personen, die sowohl geimpft als auch genesen sind.

Ungeimpft aber genesen
„Etwa 14 Prozentpunkte haben ihre Immunität ausschließlich aufgrund einer überstandenen Covid-Erkrankung“, heißt es seitens der Experten des Unternehmens dwh, einem Spin-off der Technischen Universität Wien. Vor allem in den vergangenen Wochen sei der Anteil jener Immunisierten angestiegen, die durch eine unerkannte Infektion mit dem Virus einen Schutz aufgebaut haben. Jene Gruppe, die durch eine nachgewiesene Erkrankung eine Immunantwort aufgebaut hätte, sei nicht so schnell angewachsen. 

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Etwa 14 Prozentpunkte haben ihre Immunität ausschließlich aufgrund einer überstandenen Covid-Erkrankung.

Experten der dwh

Drückt Reproduktionszahl um 64 Prozent
Der mittlerweile auf deutlich mehr als zwei Drittel angewachsene Bevölkerungsanteil der Immunisierten drücke die effektive Reproduktionszahl - also die durchschnittliche Anzahl an Personen, die ein Infizierter ansteckt - um rund 64 Prozent. Durch das in den vergangenen Tagen beginnende Abklingen der im November sehr hohen Infektionswelle sei auch davon auszugehen, dass die Dunkelziffer der gerade Erkrankten niedriger liegt als noch zu November-Beginn. Damals schätzte Popper und sein Team, dass es abseits der zu dem Zeitpunkt rund 50.000 aktiven Covid-19-Fälle noch rund 175.000 zusätzliche Infizierte gegeben haben dürfte.

Mit Stand 1. Dezember könnte es neben den momentan rund 130.000 aktiven Fällen noch rund 100.000 nicht diagnostizierte Infektionen geben.

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