Persönliche Assistenz ist nicht mit medizinischer Pflege gleichzusetzen: Vielmehr geht es darum, Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz oder auch in der Freizeit zu unterstützen. „Üblicherweise gibt es diese in Kärnten längstens bis 22 Uhr“, kritisiert Ernst Kocnik vom Monitoringausschuss. „Nachtdienste gelten als Pflege und werden daher nicht finanziert.“ Betroffene seien daher meist von Angehörigen abhängig – selbstbestimmtes Leben und gelebte Inklusion schauen anders aus.
Üblicherweise gibt es persönliche Assistenz in Kärnten längstens bis 22 Uhr. Nachtdienste gelten als Pflege und werden daher nicht finanziert.
Ernst Kocnik vom Monitoringausschuss.
Positive Beispiele
Doch es gibt auch positive Beispiele: Innovative Projekte, bei denen Menschen mit Lernschwierigkeiten für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden – unter anderem durch eine bezahlte Selbstvertretung sowie eine Assistenzausbildung: Zwei Frauen mit Lernschwierigkeiten wurden in Klagenfurt zu persönlichen Assistentinnen für Senioren geschult – sie stehen nun für Spaziergänge, als Begleiterinnen oder Unterstützerinnen im Haushalt zur Verfügung. Oder auch nur für einen gemütlichen Kaffeeplausch.
Denn Einsamkeit ist nicht nur für die ältere Generation ein Thema, wie Behindertenanwältin Isabella Scheiflinger aufzeigt: „Viele Menschen mit Behinderung sind alleinstehend und haben durch Corona kaum Sozialkontakte.“ Auch fällt es immer schwerer, mobile Assistenz oder Pflege sicherzustellen – Scheiflinger warnt vor einem Betreuungsnotstand.
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