Die unerwartete Insolvenz der „Salzburg Schokolade“ sorgte dieser Tage für einiges an Aufsehen. Nicht zuletzt, weil die Grödiger laut eigenen Angaben über 90 Millionen Mirabell-Mozartkugeln für Mondelez jährlich fertigten.
Steigende Rohstoffpreise, Umsatzeinbußen und auch ausbleibende Touristen trieben den Platzhirschen in die Pleite. Letzteres bekommen auch die Traditionsbetriebe in der Salzburger Altstadt ordentlich zu spüren.
Wie etwa auch die Konditorei Fürst. „Grundsätzlich ist unsere Kugel eine Spezialität und ein handgefertigtes Frischeprodukt“, sagt Martin Fürst, Ur-Ur-Enkel des Erfinders der süßen Köstlichkeit. Nachsatz: „Nichtsdestotrotz werden auch unsere Mozartkugeln von Touristen gekauft. Und die sind gerade nicht da“, berichtet Fürst.
Der Absatzrückgang sei „markant“ – noch vor der Virus-Krise produzierten die Konditoren jährlich rund 3,6 Millionen Stück der „Original Salzburger Mozartkugel“. An Einschränkungen bei den Öffnungszeiten denkt Fürst aber nicht. Er will alle vier Geschäfte in der Stadt Salzburg für die Salzburger offen lassen – als „Dienst an der Stadt“. Seine 65 Mitarbeiter sind zur Kurzarbeit angemeldet.
Auch Australier bestellen Mozartkugeln aus Salzburg
Ähnlich sieht die Lage wenige Meter weiter auch Gabriele Truschner-Rossmann. Auch sie spürt in ihrer Confiserie Holzermayr das Ausbleiben der Kunden. Sie und ihre zehn Mitarbeiter öffnen weiter täglich ihre Pforten – und setzen auf Onlinehandel. „Wir fühlen uns dieser Tage oft mehr als Postbeamte als Verkäufer“, so Truschner-Rossmann. Selbst nach Australien lieferten die Salzburger bereits.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.