Michael Linhart muss einem fast schon leid tun. Der Top-Diplomat galt bereits im Kabinett „Kurz I“ vielen als logischer Kandidat für den Posten des Außenministers - damals bekam aber Karin Kneissl den Vorzug. Nun ist er abermals Opfer eines politischen Kuhhandels geworden. Landeshauptmann Wallner leidet mit.
Nicht einmal zwei Monate durfte sich der Vorarlberger Michael Linhart „Außenminister der Republik Österreich“ nennen, schon muss er seinen Platz wieder für räumen - kurioserweise ausgerechnet für seinen Vorgänger, Kurzeit-Kanzler Alexander Schallenberg. Darüber ist wiederum Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner nicht sonderlich glücklich: „Ich hätte mir gewünscht, dass Linhart Außenmeister bleibt. Aber man kann es sich als Bundesland eben nicht aussuchen, wer in Wien in der Regierung sitzt.“ Letztlich sei es darum gegangen, dem Gesamtpaket zuzustimmen.
Und dieses ist aus seiner Sicht durchaus akzeptabel: Immerhin zieht mit dem Bregenzer Magnus Brunner ein enger Vertrauter ins Finanzministerium ein, was in Zeiten von knappen Budgets und dringend anstehenden Infrastrukturprojekten mit Sicherheit kein Schaden ist. Die Kommunikation mit Ex-Finanzminister Gernot Blümel soll hingegen nicht immer ganz friktionsfrei gewesen sein.
Man kann es sich als Bundesland eben nicht aussuchen, wer in Wien in der Regierung sitzt.
Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP)
Wie es mit Markus Linhart indes beruflich weitergehen wird, ist noch völlig offen. Vor seiner Angelobung als Außenminister war er österreichischer Botschafter in Frankreich - es wird sich sicher ein ähnlich schönes Plätzchen finden.
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