Neun Stunden waren 31 Syrer, unter ihnen ein Kind (10), von der serbisch-ungarischen Grenze bis ins Burgenland unterwegs, eingepfercht im Frachtraum eines Kastenwagens. Als die Polizei das verdächtige Fahrzeug ins Visier nahm, wollte der Schlepper davonrasen, doch der Motor streikte. Der 36-Jährige aus Litauen ist in Haft.
Tagtäglich warten an geheimen Plätzen in Ungarn nahe der serbischen Grenze Migranten darauf, von Schleppern abgeholt zu werden. Im Fall des gefassten Chauffeurs aus Litauen waren es anfangs 24 Syrer, die sich im fensterlosen Laderaum des Kastenwagens zusammendrängen mussten.
Kaum noch Platz
Während der strapaziösen Tour blieb der Lenker nur stehen, um weitere Flüchtlinge aufzunehmen. Für sie wurde es immer enger. Zum Schluss hockten 31 Flüchtlinge fast schon übereinander. Mittendrin ein Bub, zehn Jahre alt.
Flucht vor der Polizei
Neun Stunden hat die Tortur gedauert, bis der Transporter am Freitag gegen 18 Uhr in Neckenmarkt auftauchte. Sofort fiel der Wagen einer Polizeistreife auf. Als die Beamten mit Blaulicht die Verfolgung aufnahmen, wollte der 36-Jährige am Steuer Vollgas geben.
Motor defekt, Täter gefasst
Doch das Fahrzeug hatte offenbar einen Schaden, aus dem Motorraum stieg Rauch auf. Für den Schlepper gab es kein Entkommen. In Panik fuhr er in den Straßengraben. Endstation! Der Mann aus Litauen - er hätte für den Auftrag 500 Euro kassieren sollen - sitzt in U-Haft.
Fast am Ende ihrer Kräfte waren die Flüchtlinge. Sie wurden sofort betreut. Insgesamt sind in der vergangenen Woche mehr als 400 Asylwerber im Burgenland aufgegriffen worden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.