Wie die australische Zeitung „Sydney Morning Herald“ berichtet, telefonierte das Internationale Olympische Komitee ein zweites Mal mit der früheren Weltranglistenersten Peng Shuai. Auch diesmal soll es nicht zum Thema „sexueller Missbrauch“ gekommen sein, obwohl genau dieser Vorwurf an einen prominenten China-Politiker der Grund für ihr Verschwinden war.
Das IOC sagt, man will jetzt im regelmäßigen Kontakt mit Peng bleiben, sogar ein persönliches Treffen wurde für Jänner vereinbart. Dass es Peng gut gehe, soll laut IOC beim Call am Donnerstag wieder bestätigt worden sein.
Anders als die Damen-Tour WTA will sich der Tennis-Weltverband ITF aufgrund des Falls um Peng Shuai vorerst nicht mit seinen Turnieren aus China zurückziehen. Die Junioren- und Senioren-Turniere der ITF sollen im Land zunächst weiter laufen, kündigte ITF-Präsident David Haggerty bei der BBC an: „Wir wollen nicht eine Milliarde Menschen bestrafen“, sagte er zur Begründung.
ITF und WTA verfolgen unterschiedliche Politiken
Peng Shuai, die frühere Weltranglistenerste im Doppel, hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Der Post wurde bald danach gelöscht. Seither äußerten Sportler, Politiker und Menschenrechtler Sorge um das Wohlergehen der Tennisspielerin. Die WTA hat aufgrund der Situation alle Turniere in China und Hongkong ausgesetzt, obwohl China ein wichtiger Geldgeber ist. Die Herren-Tour ATP hat dies bisher nicht angekündigt.
„Als der Dachverband im Tennis unterstützen wir alle Frauenrechte“, sagte Haggerty. „Die Anschuldigungen müssen untersucht werden“, fügte er an. Aber es müsse auch bedacht werden, dass die ITF für die Entwicklung an der Basis verantwortlich sei.
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