Seit dem Rückzug von Ex-Kanzler Sebastian Kurz aus allen politischen Ämtern ist Österreich wieder etwas mehr in den Fokus der Weltpresse gerückt. Nun sind alle Augen auf das neue Team von Regierungschef Karl Nehammer gerichtet. „Die neue Nehammer-Regierung hat eine schwierige Aufgabe vor sich“, heißt es. Im Video oben sehen Sie ein Porträt Nehammers auf dem Nachrichtensender Euronews.
Die serbische Tageszeitung „Dnevnik“ wundert sich, wie es dazu kommen konnte, dass das Alpenland „zum Sorgenkind der europäischen Demokratie wurde, wo doch diese Rolle, was die Dauer der Regierungen betrifft, immer dem benachbarten Italien zustand“. Tatsächlich kommt Italien seit Dezember 2011 nur auf fünf Regierungswechsel.
Für die „Frankfurter Allgemeine“ besteht „Anlass zur Sorge, wenn sich in derart dichter Folge eine politische Krise an die andere reiht“. „Man fragt sich, wie handlungsfähig eine derart hin und her geworfene Regierung noch sein kann, zumal es in Zeiten der Pandemie auf entschiedenes und kluges Handeln ankommt“, zeigt sich die konservative Tageszeitung skeptisch, auch wenn sie betont, dass eine Staatskrise nicht ausgebrochen sei.
„Black is back, als ÖVP zieht Zügel an“
Mit „black is back, die alte ÖVP zieht wieder die Zügel an“ umschreibt die „Süddeutsche Zeitung“ den Wechsel im Machtzentrum Österreichs und weist indirekt darauf hin, dass die schwarzen Landeshauptleute wohl nun wieder mehr Einfluss auf die Bundespartei haben werden. „Die neue Farbe verschwand mit dem Politstar, und darunter kommen die alten Strukturen zum Vorschein“, befindet dazu das „Handelsblatt“.
„Erbe von Kurz wird Österreich noch jahrelang verfolgen“
Die türkische „Daily Sabah“ prophezeit, dass das „mehr als fragwürdige Erbe seiner (von Ex- Kanzler Kurz, Anm.) kurzen Regierungszeit die österreichische Politik wohl noch jahrelang verfolgen" werde. Das türkische Medium schreibt weiter: „Jeder Beobachter mit einem ausgeprägten Interesse an Österreich fällt es derzeit schwer, ein schönes und stolzes Land mit unternehmerischen, gastfreundlichen Menschen in einem derartigen politischen Umbruch zu sehen. Auf dem Spiel steht die regierende konservative Österreichische Volkspartei.“
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