Mit femitale setzt Lisa Reisinger (30) aus Engelhartszell alles daran, den Alltag von Frauen mit gynäkologische Erkrankungen zu erleichtern: Ihr Unternehmen in Linz entwickelt dabei weit mehr als Wohlfühl-Kleidung,
„Ich leide unter Regelbeschwerden. Früher dachte ich immer, dass ich damit alleine bin.“ So beginnt Lisa Reisinger das Video, in dem sie ihr Unternehmen femitale vorstellt. Für die 30-Jährige aus Engelhartszell ist ein Gespräch über Regelschmerzen mittlerweile so normal wie wenn sie über das Wetter oder ein Treffen mit Freunden plaudern würde. Was nicht selbstverständlich ist: Denn Menstruationsbeschwerden sind bei Frauen zwar völlig natürlich und normal, trotzdem sind sie nach wie vor ein echtes Tabuthema.
Keine Ausreden erfinden
“Wer Schmerzen hat, der muss darüber reden statt Ausreden zu erfinden, wenn sie so stark sind, dass man keine Termine wahrnehmen kann", betont Reisinger, die selbst an Endometriose leidet, eine chronische gynäkologische Erkrankung, ausgelöst durch Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, aber außerhalb der Gebärmutter wächst. Starke und wiederkehrende Schmerzen stehen da an der Tagesordnung.
„Ich habe die meiste Zeit meines Alltags mit meiner Wärmflasche verbracht“, berichtet jene Frau, die an der Fachhochschule Oberösterreich in Steyr Marketing und Electronic Business studiert und schließlich 2019 femitale gegründet hat. „Mit einem Thema, über das keiner spricht, war das nicht einfach“, denkt Reisinger an die Startphase zurück.
"Mit einem Thema, über das keiner spricht, sich selbstständig zu machen, war nicht einfach"
Lisa Reisinger, femitale-Gründerin
Femitale hat sich ganz der Erleichterung des Alltags mit Periodenschmerzen verschrieben. „Außerdem wollen wir gynäkologische Erkrankungen enttabuisieren“, sagt Reisinger. Innovative, schöne und praktische Produkte werden dazu entwickelt - vom Wärmeschal über die Hose, die auch Platz für eine Wärmeflasche bietet, bis zum krampflösenden Magnesiumdrink namens BetterPeriod.
„Wir können damit die Probleme nicht wegzaubern, aber es wird leichter“, so die femitale-Gründerin, die sinniert: „Wenn wir so vielen Frauen wie nur möglich den Alltag erleichtern können, ist viel erreicht.“
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