Noch ist es ein Formalakt. Nach dem Lawinenunglück mit drei Toten bei Tweng laufen bei der Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung. Ob tatsächlich Fahrlässigkeit vorlag, müssen weitere Untersuchungen zeigen.
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu dramatischen Lawinenunglücken - etwa am 19. Februar 1916. Österreich befand sich mitten im ersten Weltkrieg. Um im alpinen Gelände in den Einsatz geschickt werden zu können, übten 315 Soldaten der k.u.k. Monarchie in Mühlbach am Hochkönig mit Skiern. Eine Lawine verschüttete 245 Soldaten. Knapp 60 Personen starben. Dieses Unglück gilt bis heute als der schlimmste Alpin-Unfall in Salzburg.
In verschiedenen Gegenden wurden infolgedessen in den folgenden Jahrzehnten Lawinenwarndienste installiert, um im Notfall schnell handeln zu können.
Seit 1965 flächendeckende Warnung in Salzburg
Doch trotz dieser Dienste passierten auch weiterhin alpine Unfälle. Erst durch das so genannte „Schwedenunglück“ im Jahr 1965 am Obertauern kam es zu einem flächendeckenden Lawinenwarndienst im Land Salzburg. Bei diesem Unglück erfasste eine Lawine eine Gruppe von schwedischen Jugendlichen. 14 von ihnen kamen dabei ums Leben. Auch 1982 verloren zehn Jugendliche samt drei Lehrern in Werfenweng ihr Leben. Trotz Warnung brach die Gruppe auf und wurde von einer Nassschneelawine getötet. Doch nicht nur Wintersportler werden vom „weißen Tod“ überrascht: 1973 verschüttete eine Lawine zehn Arbeiter in Bad Gastein. Sechs von ihnen konnten nur noch tot geborgen werden.
Eines der wohl schlimmste Unglücke seit der Jahrtausenderwende ereilte im März 2000 mehrere trainierende Skilehrer im Pinzgau. Auf einer Höhe von 2700 Metern wurden die Sportler von einer rund 500 Meter breiten und 1,5 Kilometer langen Lawine mitgerissen. Die gigantische Lawine tötete zwölf der Skilehrer.
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