Südsteirische Firma

123-jähriges Traditionsunternehmen ist insolvent

Steiermark
07.12.2021 11:03

Liefer-Engpässe aufgrund der Corona-Pandemie werden als eine der Ursachen genannt: Die Firma „Schaden Fenstersanierung GmbH“ mit Sitz im südsteirischen Jagerberg ist in die Insolvenz gerutscht. Eine Fortführung mit einem Investor ist aber geplant.

Die „Schaden Fenstersanierung GmbH“ aus dem südoststeirischen Jagerberg hat am Dienstag laut den Kreditschützern von AKV und Creditreform Insolvenz angemeldet. Das Traditionsunternehmen, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1888 zurückreichen, hat laut eigenen Angaben Verbindlichkeiten von rund 6,3 Mio. Euro. Diesen stehen Aktiva zu Buchwerten in etwa derselben Höhe gegenüber, zu Liquidationswerten allerdings nur 2,35 Mio. Euro. 

2020 neuen Standort bezogen
Das Unternehmen hat sich in den vergangenen zehn Jahren auf die Reparatur von historischen Kastenfenstern spezialisiert. 2020 wurde ein neuer Produktionsstandort errichtet und bezogen. Eigentümerin dieses Produktionsstandortes ist eine Schwestergesellschaft, von welcher die Produktionsstätte in Bestand genommen wird. Die darin neu aufgestellten Maschinen gehören der nun insolventen Gesellschaft.

(Bild: ©Piotr Adamowicz - stock.adobe.com)

Italien-Importe stockten
Bei der Inbetriebnahme des neuen Standorts soll es aber zu Problemen bedingt durch die Corona-Pandemie gekommen sein: Ein Lieferant aus Italien soll die Maschinen nicht rechtzeitig geliefert haben. So mussten bei einem Großprojekt Abbeizarbeiten händisch durchgeführt werden, sodass der erhöhte Personalaufwand einen beträchtlichen Verlust bewirkte. Zudem sollen höhere Materialbeschaffungskosten zu einem Verlust bei einem Großprojekt in Wien geführt haben.

(Bild: stock.adobe.com)

Volles Auftragsbuch
Das Unternehmen soll grundsätzlich über einen gesicherten Auftragsstand verfügen, jedoch habe man die Auswirkungen der weltweiten Lieferkettenprobleme massiv zu spüren bekommen, sodass wegen Nichtzulieferung benötigter Einzelteile Projekte nicht fertiggestellt und nicht abgerechnet werden konnten, hieß es in der Aussendung des AKV. Allein die Bankverbindlichkeiten belaufen sich auf rund 4,2 Mio. Euro. Es werden 64 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

(Bild: ©takasu - stock.adobe.com)

Weiterführung geplant
Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen drei Jahren angeboten. Die angegebenen Verkehrswerte der Aktiva müssen allerdings erst überprüft werden. Eine Fortführung mit einem Investor ist geplant.

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