Ein US-Gericht in Florida hat dem australischen Informatiker Craig Wright 1,1 Millionen Bitcoins im Wert von über 45 Milliarden Euro zugesprochen. Wright hatte vor fünf Jahren erklärt, er sei der mysteriöse Bitcoin-Erfinder, der nur unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto in Erscheinung trat. Ob tatsächlich Wright den Bitcoin erfunden hat, ist noch immer unklar. Das Vermögen, um das er mit Hinterbliebenen eines angeblichen Partners gestritten hat, wurde nun aber ihm zugesprochen.
Wright prozessierte in Florida mit den Hinterbliebenen eines angeblichen Geschäftspartners: Die Familie des 2013 verstorbenen David Kleiman behauptete, Kleiman sei Nakamotos Partner gewesen und habe gemeinsam mit diesem in der Anfangszeit der Kryptowährung Bitcoins „geschürft“. Kleimans Bruder Ira - krone.at berichtete - forderte von Wright einen 50-Prozent-Anteil an 1,1 Millionen Bitcoins aus der Anfangszeit der digitalen Währung, die Nakamoto zugeschrieben werden und seit den Anfängen der Kryptowährung nicht mehr bewegt wurden.
Wie der „Guardian“ berichtet, konnten Kleimans Anwälte dem Gericht nicht glaubhaft machen, dass Wright und der Verstorbene Partner waren und die Bitcoins gemeinsam erzeugt hatten. Zwar hatten Wright und Kleiman gemeinsam ein Unternehmen gegründet, dem nun ein 100-Millionen-Dollar-Anteil zugesprochen wurde. Dass Kleiman tatsächlich Nakamotos Partner war, sah das Gericht aber nicht als erwiesen an. Der überwiegende Großteil der Bitcoins gehöre damit Wright, wurde geurteilt.
Wright dementiert, Partner gehabt zu haben
Wright hatte in dem Prozess stets bestritten, dass Kleiman und er als Partner Bitcoins geschürft hatten. Wrights Anwälte beriefen sich darauf, dass es keinerlei schriftliche Aufzeichnungen einer etwaigen Abmachung zwischen den beiden gegeben habe. Sie erklärten weiters, Wright sei Autist, weshalb es bei der Kommunikation mit Kleiman zu Missverständnissen gekommen sein könnte. Kleimans Hinterbliebene hielten dem entgegen, dass Wright nach dem Ableben des angeblichen Partners damit begonnen habe, die gemeinsame Geschichte zu ändern.
Mit dem Urteil erkennt das Gericht nun Wright als Besitzer der strittigen Bitcoins an. Dass es sich bei dem Australier um Satoshi Nakamoto handelt, gilt aber noch immer nicht als erwiesen: Aufforderungen, er solle einen der alten Bitcoins in eine andere digitale Geldbörse bewegen, um zu belegen, dass er die Kryptowährung erfunden hat, kam Wright nicht nach. Er kündigte allerdings an, nach dem Prozess den Beweis erbringen zu wollen. Wright erklärte nach dem Urteil, er plane, einen Großteil der Bitcoins für wohltätige Zwecke spenden zu wollen. Tut er das, wäre der Beweis erbracht, dass er Zugriff auf die Bitcoins hat, die dem Erfinder zugeschrieben werden.
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