Tschechiens AKW-Betreiber CEZ hat einen Antrag auf Betriebsverlängerung für Block 2 in Temelín gestellt. Noch besorgniserregender ist der damit verbundene zeitliche Horizont: CEZ beabsichtigt, die beiden Reaktoren in Temelín weitere 40 Jahre betreiben zu wollen
Die halbstaatliche CEZ hat im September 2020 die Genehmigung für den weiteren Betrieb von Temelín-Reaktor 1 erhalten – unbefristet, obwohl die Kettenreaktion dort schon im Jahr 2000 gestartet wurde. Daher ist auch für den Block 2, der 2003 in Betrieb ging, eine unbefristete Genehmigung für den Weiterbetrieb wahrscheinlich. Doch was heißt „unbefristet“? Eine „strahlende Zukunft“ noch für Jahrzehnte bzw. die lange Fortsetzung der Atomgefahr unweit der Grenze zu Oberösterreich?
Kaineder ist besorgt
Umweltlandesrat Stefan Kaineder, Grüne, weiß Konkreteres: „In einer Erklärung zur Antragstellung geht der Leiter der Atomkraft-Sparte der halbstaatlichen CEZ davon aus, die Blöcke in Temelín weitere 40 Jahre zu betreiben. Das tschechische Industrieministerium spricht sich in einem Bericht gar für eine Gesamtlaufzeit von bis zu 80 Jahren aus.“ Kaineder findet diese Aussicht besorgniserregend und fordert zumindest eine grenzüberschreitende Umweltprüfung, die rechtlich eigentlich verpflichtend wäre.
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