Kurz vor einer Senatsanhörung in den USA wegen möglicher schädlicher Auswirkungen von Instagram auf Kinder und Jugendliche hat die Online-Plattform bessere Schutzmaßnahmen für junge Nutzer angekündigt. Instagram werde unter anderem bei der Empfehlung von Inhalten für Jugendliche strengere Maßstäbe anlegen, sagte Unternehmenschef Adam Mosseri. Außerdem könnten Nutzer Jugendliche, die nicht zu ihren Followern zählen, künftig nicht mehr in ihren Beiträgen erwähnen.
Mittels einer neuen Funktion wird jugendlichen Nutzern zudem nach einer gewissen Zeit eine Pause vorgeschlagen. In Australien, Großbritannien, Kanada und den USA wurde die Funktion Mosseri zufolge bereits eingeführt, Anfang nächsten Jahres soll sie auch auf andere Länder ausgeweitet werden. Eltern sollen außerdem über eine neue Funktion die Nutzungszeit ihrer Kinder in der App begrenzen können.
„Jeden Tag sehe ich den positiven Einfluss, den Instagram auf junge Menschen überall hat“, sagte Mosseri. „Ich möchte sicherstellen, dass das auch so bleibt, was vor allem bedeutet, dass sie auf Instagram sicher sein müssen.“
Meine Kollegen und ich durchschauen, was sie tun.
US-Senatorin Marsha Blackburn
Die republikanische US-Senatorin Marsha Blackburn betonte hingegen, Instagrams Mutterkonzern Meta versuche, von seinen Fehlern abzulenken, indem er Funktionen einführe, die den Nutzern von Anfang an zur Verfügung hätten stehen sollen. „Meine Kollegen und ich durchschauen, was sie tun.“
Senatsanhörung am Mittwoch
Mosseri muss am Mittwoch vor einem Senatsausschuss zu den Vorwürfen Stellung nehmen, sein Unternehmen habe von den Gefahren der Plattform für die psychische Gesundheit von Kindern gewusst. In den vergangenen Monaten war Meta durch Enthüllungen auf Grundlage von Dokumenten und Aussagen seiner früheren Mitarbeiterin Frances Haugen massiv unter Druck geraten.
Demnach wusste das Unternehmen unter anderem, dass die Fotoplattform Instagram der psychischen Gesundheit von Mädchen schaden und beispielsweise Essstörungen und Depressionen fördern kann. Der von Mark Zuckerberg gegründete Internetriese weist die Vorwürfe zurück.
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