Nach dem Bundeskanzler ist es der wichtigste Job in der Regierung: Doch gerade im Finanzministerium gab es seit dem Jahr 2000 ein reges Kommen und Gehen. Insgesamt zehn verschiedene Amtsträger (unter ihnen nur eine Frau) wurden in dieser Zeit angelobt. Man fragt sich, ob so hohe Fluktuation den Staatsfinanzen guttut.
Die „Krone“ sprach darüber mit Experten. „Der Finanzminister ist eine wichtige Steuerungsstelle, mit mehr Einfluss als ein Finanzchef in einem Unternehmen“, analysiert Franz Schellhorn von der Agenda Austria. Es sollte eine starke Persönlichkeit sein, auch mit einem politischen Willen. Schellhorn: „Man braucht ein umfassendes Wissen und sollte vorher viel gesehen haben.“
„Die Auswahlkriterien sind sicher in der Privatwirtschaft sorgfältiger“, ergänzt Christoph Badelt, Chef des Fiskalrates, der über die Staatsfinanzen wacht. Die politische Durchsetzungskraft sei wohl wichtiger als das Fachwissen, das man sich aneignen kann.
Für große Strukturreformen wäre es schon vorteilhaft, wenn man länger Zeit hat. Einige Beispiele, wo seit vielen Jahren wenig weitergeht: die Entlastung des Faktors Arbeit, das Durchforsten der Ausnahmen im Steuersystem, die Intransparenz und Doppelgleisigkeiten im Fördersystem, die langfristige Sicherung der Pensionen, Fragen der Vermögenszuwachsbesteuerung, die Pflegereform.
Die Bilanzen der letzten Finanzminister (die fast alle aus der ÖVP kamen) sind durchwachsen, ergab ein „Krone“-Check:
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