Rasanter Zuwachs
Drosten fürchtet Omikron-„Problem“ im Jänner
Noch hat sich die Omikron-Variante nicht allzu großflächig in Deutschland und Österreich ausgebreitet. Der bekannte Virologe Christian Drosten sieht angesichts der bisherigen Datenlage jedoch einen enormen Zuwachs der Mutation, mit der man „im Januar ein Problem“ haben werde.
Ein solches Problem könne bis in den Sommer andauern, warnte Drosten am Dienstag im Podcast „Coronavirus-Update“ bei NDR-Info. In Südafrika seien die Zuwachsraten trotz des dort einsetzenden Sommers hoch. „Und darum würde ich im Moment auch nicht sagen, bis Ostern ist in Deutschland die Pandemie vorbei, wenn Omikron übernimmt.“
Zahlen werden „in ganz kurzer Zeit“ zunehmen
Bisher seien ihm aus dem Austausch mit Kollegen ungefähr 25 bis 30 Omikron-Fälle in Deutschland bekannt, berichtete Drosten. Die Zahl sei nicht vollständig und werde „in ganz kurzer Zeit“ zunehmen, so der Wissenschaftler von der Berliner Charité. Der Virologe betonte jedoch, dass es rund um die Variante noch viele offene Fragen gebe und mehr Daten abgewartet werden müssten.
Mehrfach sprach Drosten von einer „Ratestunde“. Die Ausgangslagen in Südafrika und England, wo Omikron sich in besorgniserregender Geschwindigkeit ausbreite, seien zudem anders als in Deutschland. Er wolle auch nicht den Teufel an die Wand malen, halte aber Vorsicht angesichts der Veränderungen des Virus für geboten.
„Blödeste Kombination“ zu befürchten
Bei Omikron sei die „blödeste Kombination“ an Eigenschaften zu befürchten: Immunflucht und Fitnessgewinn - also eine Variante, die den Antikörpern von Geimpften und Genesenen besser entkommt und zudem ansteckender ist. Die Impflücken in Deutschland müssten geschlossen werden, das sei die erste Priorität, sagte Drosten.
Auch angesichts schwerer Verläufe, die nun bei Kindern in Südafrika beobachtet würden, sei zu befürchten, dass Omikron für Ungeimpfte „nicht harmlos“ sei. Man dürfe wegen Berichten über milde Verläufe bei Genesenen und Geimpften nicht in Euphorie verfallen.
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