„Sprachlos und wütend“

Platter: FPÖ-Empfehlungen „können tödlich enden“

Tirol
08.12.2021 16:06

Eine Behauptung von FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch sorgte zuletzt für riesige Aufregung und Empörung: Während einer Corona-Demonstration am vergangenen Wochenende in Wien erklärte die Freiheitliche, dass die Spitäler im Land nicht mit Ungeimpften gefüllt seien, sondern mit Geimpften, die einen Impfschaden erlitten hätten. Aussagen, die auch Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) „fassungslos“ und „wütend“ machen. 

In einem Facebook-Posting machte Tirols Landeschef, derzeit auch Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz, Dienstagabend seinem Ärger Luft. „Die jüngsten Aussagen der vermeintlichen ‚Gesundheitssprecherin‘ der FPÖ bei den Demonstrationen in Wien machen nicht nur sprachlos, sondern vor allem wütend“, so Platter einleitend.

Dass Intensivstationen mit Impfschäden gefüllt seien, „ist eine dreiste Lüge, Frau Belakowitsch!“ Platter habe sich erst kürzlich selbst auf Intensivstationen ein Bild von der aktuellen Lage gemacht und sich beim Personal erkundigt.

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Das ist eine dreiste Lüge, Frau Belakowitsch! Ich war dort, letzten Montag, auf unseren Intensivstationen und habe es mit eigenen Augen gesehen und im Gespräch mit dem medizinischen Personal erfahren.

LH Günther Platter

Schwere Verläufe „mit Impfung vermeidbar“
„Mir ist kein einziger Fall bekannt, bei dem ein Geimpfter aufgrund einer Impfreaktion auf der Intensivstation landete. Im Gegenteil: Allein in Tirol ringen hunderte Pflegerinnen und Pfleger sowie Ärztinnen und Ärzte um das Leben von Patientinnen und Patienten aufgrund eines schweren Verlaufes nach einer Infektion mit dem Coronavirus, der mit einer Impfung vermeidbar gewesen wäre“, schreibt der Landeschef weiter.

„Versuch, politisches Kapital zu schlagen“
Platter nahm in seinem Posting aber nicht nur Belakowitsch ins Visier, sondern auch anderen blaue Größen und generell die FPÖ. Mit der Brechstange werde versucht, aus der aktuellen, schwierigen Situation politisches Kapital zu schlagen. „Dabei muss jedem bewusst sein: Die Politik und besonders die medizinischen Empfehlungen von Herbert Kickl, Markus Abwerzger und der FPÖ schaden Ihrer Gesundheit und können tödlich enden!“, so Platter.

Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger (Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER)
Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger

Tirols FPÖ-Chef „schockiert“
Einer der direkt Angesprochenen, Tirols FP-Landesparteiobmann Markus Abwerzger, zeigte sich am Mittwochnachmittag in einer Aussendung empört über Platters Aussagen: „Jemand, der einen politischen Mitbewerber aufgrund des eigenen Unvermögens für den Tod von anderen Menschen verantwortlich macht, hat nichts in der Politik verloren.“

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