Der belgische Erstligist KRC Genk hat unmittelbar vor dem entscheidenden Europa-League-Heimspiel gegen Rapid einen neuen Trainer eingesetzt. Der ungarische Ex-Teamchef Bernd Storck übernimmt nach einer sportlichen Talfahrt den Klub. Der 58-jährige Deutsche tritt die Nachfolge des Niederländers John van den Brom an, von dem sich die Belgier am Montag nach sieben Pflichtspielen ohne Sieg getrennt hatten.
Sieben Spiele sieglos, Trainer gefeuert, völlig verunsichert - Raphael Holzhauser hat „Mitschuld“, dass Rapids Chancen gegen Genk am Donnerstag (21 Uhr) im Kampf um das Überwintern im Europacup größer als erwartet sind. Ein Ex-Veilchen rät zum Kontern, sieht den Druck aber bei den Belgiern.
„Und dann ist es halt eskaliert.“ Raphael Holzhauser hat schon viel erlebt. Etwa mit der Austria in Hütteldorf. „Jedes Derby ist anders“, wertet der 28-Jährige nicht. Aber was rund um das 0:1 am Wochenende mit Liga-Schlusslicht Beerschot gegen Antwerpen passierte, war für ihn neu: Fliegende Bengalen, Platzsturm, Schlägerein. Ähnliches passierte auch in Lüttich.
Neuer Trainer zuversichtlich
In Genk zog man indes den Stecker, bevor sich der Fanfrust entlud. „Die Resultate passen nicht zur Kader-Qualität, unseren Ambitionen“, feuerte der Klub Trainer John van den Brom. Gegen Rapid wird bereits Storck an der Seitenlinie stehen. „Wir wollen das Spiel gewinnen, ein neues Zeichen setzen“, betonte der frühere Borussia-Dortmund-Verteidiger am Mittwoch nach seiner ersten Einheit als Genk-Trainer. „Wir wollen diesen Negativlauf hinter uns lassen.“
Zuletzt war Storck bis April 2021 beim slowakischen Erstligisten Dunajska Streda tätig. Mit den Slowaken ging er im Vorjahr in der Europa-League-Qualifikation beim LASK mit 0:7 unter. An Österreich hat Storck aber auch gute Erinnerungen. Mit Ungarn landete er bei der EM 2016 in Bordeaux einen 2:0-Auftaktsieg gegen das ÖFB-Team und zog in weiterer Folge überraschend ins Achtelfinale ein.
„Sie haben auch einen neuen Trainer“
„Wir haben eine wichtige Aufgabe vor uns. Wir wollen weiterkommen, das ist klar“, sagte Storck, warnte aber vor Rapid: „Sie haben auch einen neuen Trainer, ein neues System.“ Ferdinand Feldhofer habe bereits im Wiener Derby gegen die Austria (1:1) einige taktische Elemente geändert. „Sie waren sehr gut, sehr diszipliniert“, meinte Storck. „Sie wissen auch, dass sie das Spiel gewinnen müssen. Das wird eine schwierige Aufgabe.“
Was an Grün-Weiß beim Ende der Ära Kühbauer erinnert. Bei Genk hatte Holzhauser „Mitschuld“ daran, da leitete er vor drei Wochen Beerschots 2:0-Sensation ein. Mittlerweile ist Genk sieben Spiele sieglos, im Cup gescheitert, in der Liga nur Achter, 15 Punkte zurück. Und völlig verunsichert. Das ist nur noch auf dem Papier das 134-Millionen-Team, das im September in Hütteldorf 1:0 siegte.
„Von den Spielern mit das Beste in Belgien, offensiv sind sie Weltklasse“, weiß Holzhauser. „Aber hinten sind sie anfällig. Wir haben sie seit unserem Aufstieg schon dreimal geschlagen, dabei immer auf Konter gespielt.“
Sieg für „Umstieg“
Auch Grün-Weiß muss (weiter ohne Max Hofmann) gewinnen, um noch als Gruppendritter von der Europa- in die Conference League „umsteigen“ zu können. Genk kann noch Zagreb abfangen, als Zweiter aufsteigen und als Vierter ganz scheitern. „Sie haben Druck, das fordert hier jeder“, sagt der Ex-Austrianer, der auf ein Remis tippt, Rapid die Daumen drückt. „Logisch, als Österreicher.“ Der Genk für Grün-Weiß schon „präpariert“ hat ...
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.