Biontech-Labordaten:
Booster nötig für Schutz gegen Omikron-Variante
Für einen ausreichenden Schutz vor der Omikron-Variante des Coronavirus sind nach Angaben der Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer drei Dosen ihres Produktes nötig. Ersten Labordaten zufolge schützten zwei Dosen nicht ausreichend vor einer Infektion mit der neuen Variante, teilten die Unternehmen am Mittwoch mit. Sie gehen allerdings davon aus, dass der Schutz vor einer schweren Erkrankung weiterhin gegeben ist. Offen ist, ob Biontech seinen Impfstoff anpassen wird.
Die vorläufigen Labordaten deuteten darauf hin, dass „die erste Verteidigungslinie“ gegen die Omikron-Variante nach zweimaliger Impfung beeinträchtigt sein könnte, die dritte Impfung diesen Schutz aber wieder herstelle, sagte die medizinische Geschäftsführerin und Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci auf einer Online-Pressekonferenz.
Booster-Dosis neutralisiert Omikron-Variante
Eine Booster-Dosis erhöhe den Antikörper-Spiegel ausreichend, um auch die Omikron-Variante zu neutralisieren, hieß es von Biontech und Pfizer. Bei Bedarf könne ab März ein angepasster Impfstoff bereitgestellt werden.
Eine konkrete Zeitangabe, wann Biontech über die Notwendigkeit eines auf die neue Variante zugeschnittenen Impfstoffs entscheidet, nannte Vorstandschef Ugur Sahin nicht. Zunächst müssten in den nächsten Wochen noch weitere Ergebnisse aus Laboruntersuchungen sowie Erfahrungen über die tatsächliche Ausbreitung der Variante abgewartet werden.
„Auch wenn zwei Dosen des Impfstoffs möglicherweise weiterhin Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bieten, zeigen diese ersten Daten sehr deutlich, dass der Schutz mit einer dritten Dosis unseres Impfstoffs verbessert wird.
Albert Bourla, Chef des Pharmakonzerns Pfizer
Empfehlung: Booster jetzt holen und nicht auf Anpassung warten
Nach Sahins Ansicht ist für Menschen, die sich gegen die Omikron-Variante schützen wollen, ratsamer, sich jetzt boostern zu lassen und nicht auf eine mögliche Impfstoff-Anpassung in ein paar Wochen zu warten. Zudem werde der neue Impfstoff bei einem etwaigen Anlaufen der Produktion im März auch nicht gleich massenhaft zur Verfügung stehen. Biontech werde voraussichtlich erst einmal mit 25, 50 und 75 Millionen Dosen in die Produktion gehen.
Antikörper-Speigel wird um um das 25-Fache erhöht
Die Booster-Dosis erhöhte den Antikörper-Spiegel den Angaben zufolge um das 25-Fache. Diese Antikörper-Spiegel würden mit einer hohen Wirksamkeit sowohl gegen das Wildtyp-Virus als auch gegen zuvor aufgetauchte Varianten in Verbindung gebracht. „Auch wenn zwei Dosen des Impfstoffs möglicherweise weiterhin Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bieten, zeigen diese ersten Daten sehr deutlich, dass der Schutz mit einer dritten Dosis unseres Impfstoffs verbessert wird“, sagte Albert Bourla, Chef des Pharmakonzerns Pfizer.
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Die Blutseren für den Versuch der Hersteller wurden drei Wochen nach der zweiten Impfung oder vier Wochen nach der dritten Impfung entnommen. Daten zur Langlebigkeit der durch den Booster induzierten Antikörpertiter werden derzeit noch erhoben.
Die Unternehmen haben bereits damit begonnen, ihren Impfstoff an die Omikron-Variante anzupassen. Diese Arbeiten würden fortgesetzt, erste Chargen könnten produziert und bei Genehmigung durch die Behörden innerhalb von 100 Tagen ausgeliefert werden. Die erwarteten Produktionsmengen von vier Milliarden Dosen des Impfstoffs im Jahr 2022 würden sich auch bei einer nötigen Anpassung nicht ändern.
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