FPÖ-Chef Herbert Kickl hält einen Aufruf zur Teilnahme an der für Samstag geplanten nächsten großen Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen nicht für nötig. „Das macht der neue Bundeskanzler besser als ich es könnte“, verwies Kickl am Donnerstag auf die ersten Auftritte von Karl Nehammer (ÖVP). Die Spaltung der Gesellschaft schreite voran, eine Gruppe von Menschen werde „wie Aussätzige behandelt“. Die „unbefristete Verweigerung des Friseurbesuchs“ für Ungeimpfte führe zu einer „Verwahrlosung“ und dazu, dass man die Impfskeptiker „überall erkennt“.
Nehammer habe in seiner Antrittsrede zwar gesagt, dass Gräben überwunden und zugeschüttet werden sollten, die Regierung tue aber genau das Gegenteil, so Kickl - etwa indem der Lockdown für Ungeimpfte verlängert werde. „Das ist ein Kernbereich der Spaltung der Gesellschaft und vollkommen evidenzbefreit.“ Damit werde ein „unhaltbares Narrativ“ fortgesetzt.
Video: Nehammer bei seiner Antrittsrede über das Verhältnis zu Kickl
„Sind gegen den Impfzwang, nicht gegen die Impfung“
Gleichzeitig übte Kickl Kritik an den Medien, die den Standpunkt der FPÖ falsch darstellen würden. „Wir sind gegen den Impfzwang, nicht gegen die Impfung.“ Er wolle niemanden davon abhalten, sich impfen zu lassen, gleichzeitig dürfe niemand dazu gezwungen werden. Als Vorbild empfahl Kickl Schweden: „Dort sieht man, was möglich ist, wenn eine vernünftige Regierung vernünftige Leute das Management der Pandemie machen lässt.“
Demos vor Spitälern „nicht notwendig“
Kundgebungen vor Spitälern bezeichnete Kickl als „nicht notwendig“. Entscheidend sei, dass Protestmaßnahmen in geordneten Bahnen und friedlich ablaufen. Er halte deshalb auch nichts davon, Proteste zu kriminalisieren, bei denen Menschen Hunderte Meter entfernt von einem Krankenhaus in einem Park ihren Unmut zum Ausdruck bringen.
„Die Kerkermeister der Regierung mit friedlichem Protest beschämen“
Am Samstag seien jedenfalls keine Kundgebungen vor Spitälern geplant. Er kündigte an, mit Vertretern unterschiedlicher Spektren aufzutreten. „Wir werden die Fanatiker und Kerkermeister der Regierung mit friedlichem Protest beschämen.“ Die Würde des Menschen liege in seiner Freiheit, so Kickl.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.