Das Linzer Ehepaar applaudierte vor ihrer Apotheke bei der Corona-Demo: Die Kammer erstattete jetzt Anzeige und wirft ihm die Schädigung des Kundenvertrauens vor.
Klare Kante zeigt die oö. Apothekerkammer nun im Fall jener beiden Linzer Standeskollegen, die gefilmt wurden, als sie demonstrativ Corona-Leugnern applaudierten: „Das Präsidium und die Direktion der Apothekerkammer distanzieren sich auf das Schärfste von den (.….….) bekanntgewordenen Bildern und Äußerungen (.….….). Nach Bekanntwerden des Vorfalls haben wir den Fall unverzüglich dem Disziplinarrat zur Kenntnis gebracht“, so die geharnischte Stellungnahme.
Das Linzer Apotheker-Ehepaar hatte sich per E-Mail an die „Krone“ deutlich gegen die mRNA-Impfungen und für so genannte Totimpfstoffe ausgesprochen. Der Vorteil dieser Totimpfstoffe sei, „dass die Antikörper, die als Immunantwort gebildet werden, auf das ganze Coronavirus gehen und nicht nur auf das berühmte Spikeprotein“, argumentieren die Apotheker. Eine Impfpflicht halten sie für „nicht gerechtfertigt“.
Es geht um „besondere Vertrauensfunktion“
Die Apothekerkammer: „Diese Äußerungen stehen absolut im Widerspruch zu unserer evidenzbasierten Ausbildung und der ausdrücklichen Befürwortung der Covid-19-Schutzimpfung.“ Apotheker-Präsident Thomas Veitschegger präzisiert: „Die aktuellen Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums sind selbstverständlich auch als wissenschaftliche Grundlage für die Beratung und Information über Covid-19-Impfungen in öffentlichen Apotheken heranzuziehen.“ Ihrer besonderen Vertrauensfunktion können Apotheker nur dann gerecht werden, wenn in Übereinstimmung mit den aktuellen medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen beraten wird, so die Kammerleitung. Abweichende Beratungen würden nicht nur die Nationale Impfstrategie konterkarieren, sondern auch das wissenschaftliche Ansehen der Apothekerschaft und das Vertrauen der Öffentlichkeit massiv beeinträchtigen.
Ich bekam eine E-Mail voller Drohungen, dass ich schon meine Richter finden würde. So etwas hatte ich bisher noch nie.
Apothekerpräsident Thomas Veitschegger
Präsident wurde schon online massiv bedroht
Veitschegger wurde auch erstmals per Mail mit dem Umbringen bedroht. Er hat Polizei und Verfassungsschutz benachrichtigt, Ermittlungen sind im Laufen.
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