Volvos Elektro-Ableger Polestar ist nun auch auf dem österreichischen Markt angekommen. Das einzige angebotene Fahrzeug ist der Polestar 2, und zwar in zwei Motorisierungen. Den Allradler mit zwei Motoren gab es bisher schon in Deutschland, völlig neu ist das Basismodell mit 231 PS starkem Einzelmotor. „Krone“-Motorredakteur Stephan Schätzl hat den Fronttriebler bereits gefahren. Seine Eindrücke hier im Video!
Unter der Fronthaube befindet sich ein kleiner Kofferraum für Ladekabel etc. sowie ein 170 kW/231 PS starker Elektromotor. Im Fahrzeugboden sitzt der Akku, der netto 75 Kilowattstunden speichern kann (brutto 78 kWh). Polestar verspricht eine WLTP-Reichweite von 540 Kilometer, die wir im Test nicht annähernd erreicht haben. Die maximale Ladeleistung beträgt 155 kW, auch die haben wir nicht erreicht Näheres im Video!).
Das Design ist klassisch, es gibt sogar einen Kühlergrill; das Heck mit der durchgehenden LED-Spange wirkt allerdings leicht futuristisch. Der Polestar 2 basiert auf der gleichen Plattform wie der Volvo XC40, es ist also keine reine Elektroauto-Plattform. Daher ist das Platzangebot überschaubar. In den Kofferraum passen 364 Liter (umgeklappt 1054 Liter), unterm Ladeboden können weitere 41 Liter verstaut werden. In den Frunk passen 35 Liter. Der Innenraum macht einen hochwertigen Eindruck und erinnert an ein schwedisches Designer-Wohnzimmer, mit viel Stoff und hochwertigen Kunststoffflächen. Die Holzeinlagen sind allerdings nicht echt.
Als erster Hersteller verwendet Polestar kein eigenes Navitainmentsystem, sondern verwendet ein auf Android basierendes von Google. Inklusive Google Maps, mit dem man auch längere Routen inklusive Ladestopps planen kann. Allerdings kann man die Ladepunktsuche nicht auf echte Schnellladestationen beschränken.
Das Fahrwerk ist straff, aber nicht unkomfortabel ausgelegt, der Polestar neigt nicht zum Untersteuern. Außer man überfordert die Vorderräder mit zu viel Leistung, was leicht passieren kann, da das maximale Drehmoment immerhin 330 Nm beträgt und beim Tritt auf das Fahrpedal augenblicklich abgerufen wird. Die Lenkung ist direkt und präzise, aber relativ gefühllos. Der Lenkwiderstand lässt sich ein drei Stufen einstellen, ebenso die Rekuperation.
Die Fahrleistungen sind absolut ausreichend. In 7,4 Sekunden erreicht der 1994 Kilogramm schwere Stromer (Testwagen: 2070 kg) aus dem Stand Tempo 100, bei 160 km/h wird abgeregelt.
Der Basispreis beträgt 50.300 Euro, inklusive elektrischer Heckklappe, Parksensoren rundum, Rückfahrkamera, Zwei-Zonen-Klima, Sitzheizung, Tempomat oder auch diversen Assistenten. Dazu kann man noch zwei Pakete ordern: das Plus-Paket (4500 Euro), zu dem unter anderem die Wärmepumpe und das induktive Handyladen gehört, sowie das Pilot-Paket (3500 Euro) mit LED-Matrix-Scheinwerfern oder dem automatisierten Fahrassistenten. Dessen Selbstlenkfunktion sind nur bis 138 km/h einsetzbar. Weiterer Nachteil: Wenn er überfordert ist und aufhört zu lenken, warnt er den Fahrer nicht. Als Extra zum Plus-Paket kann man um 4500 Euro auch noch Sitzbezüge aus belüftetem Nappaleder samt Holzdekoreinlagen mitbestellen. So kommt der Testwagen auf einen Gesamtpreis von 62.800 Euro, abzüglich 5400 Euro Elektromobilitätsförderung.
Der Allradler mit 300 kW/408 PS kostet 3000 Euro mehr, er lässt sich per Over-the-Air-Update (1000 Euro) auf 476 PS pushen. Für ihn ist auch ein Performance-Paket mit manuell einstellbaren Öhlins-Dämpfern erhältlich, ein adaptives Fahrwerk wird nicht angeboten. Etwas später soll der Polestar 2 mit Single Motor wahlweise mit einer kleineren Batterie (64 kWh brutto) bestellbar sein.
Alle Einzelheiten zum getesteten Polestar 2 erfahren Sie hier oben im Video!
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