Der Andrang war geringer als erwartet. Aber doch so groß, dass in Zeiten von Corona und Abstandsregeln im Sitzungssaal des Adneter Gemeindeamts schlicht zu wenig Platz war. Einige Zuhörer mussten in der Tiefgarage sitzen – und dem Geschehen via Videoübertragung folgen. Was am Donnerstagabend die Bewohner zur Gemeindevertretungssitzung lockte? Thema war der geplante Ausbau des Sonnenschutzherstellers Schlotterer im Bereich der Adnetfelder.
Wie berichtet, möchte das Unternehmen ein drittes Werk errichten. Dazu soll eine Fläche von knapp fünf Hektar nahe der Volksschule von Grünland in ein Gewerbe- und Betriebsgebiet umgewidmet werden. Mehrere Anrainer laufen dagegen Sturm, schlossen sich zur Initiative „Rettet die Adnetfelder“ zusammen. Sie halten eine derartige Änderung im sogenannten Räumlichen Entwicklungskonzept (REK) für rechtswidrig. Man brachte jüngst eine Aufsichtsbeschwerde beim Land ein. Geholfen hat das nicht. Die Gemeindevertreter stimmten der REK-Änderung mehrheitlich zu – es gab fünf Gegenstimmen.
Ausbau spült Geld in die Adneter Gemeindekassen
Schlotterer-Geschäftsführer Peter Gubisch war nach Ende der Sitzung erleichtert: „Das war ein wichtiger Schritt, noch warten viele Hürden.“ Unzählige weitere juristische Verfahren stehen an. Gubisch hofft auf einen Baustart im Jahr 2023.
750 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Der Ausbau spült ordentlich Geld in die klammen Kassen der Gemeinde. Laut Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP) zahlt Schlotterer bereits jetzt pro Jahr 735.000 Euro Kommunalsteuer. „Das sind 57 Prozent der gesamten Kommunalsteuer“, sagt Auer. Mit dem Ausbau würde sich das weiter erhöhen.
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